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Es verging eine weitere halbe Stunde, bevor Krötzl zu einem Fernsprecher geführt wurde, er bekam natürlich keine Verbindung mit dem Parlament, da dort alle Nummern besetzt waren, und als er endlich die Verbindung hatte und der Parteisekretär zur Stelle gebracht war, schrie ihm dieser in die Ohren, daß er ein besoffenes Schwein sei; ein von den Juden gekaufter Gauner und bereits alles vorbei wäre.

Auer, der als Parteisekretär in Hamburg wohnte, sah diese Vorgänge als ziemlich bedenklich an. So schrieb er mir am 15. September 1875: In der Parteimitgliedschaft sei nach wie vor große Uneinigkeit, es sei fraglich, ob aus all dem Teufelsquark nicht noch eine Spaltung hervorgehe. Und in einem Briefe vom 25. September an mich wiederholte er seine Klagen.

Eine Untersuchungshaft wie die unsere ist die scheußlichste aller Haftarten. In strenger Einzelhaft hinter Schloß und Riegel sitzen müssen, ohne zu wissen, wie lange die Haft währt und welches Anklagematerial vorliegt, wirkt ungemein aufregend und nervenzerrüttend. Endlich wurde ich Anfang Januar wieder dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Als ich in das Zimmer des Richters trat, fiel mein Blick auf ein stattliches Bündel blauer Papiere, die auf der breiten Fensterbank lagen. Es waren meine Briefe an den Parteiausschuß, die dieser mit den Briefen von Liebknecht, Marx und Engels ganz besonders sorgfältig und liebevoll aufbewahrt hatte. Ich weiß nicht, was ich getan, hätte ich in diesem Augenblick unseren Parteisekretär Bonhorst zwischen den Fingern gehabt. Bald ergab sich aber, daß ich keine Ursache hatte, mich über die beschlagnahmten Briefe zu ärgern. Der Untersuchungsrichter teilte mir mit, daß er erst vor ein paar Tagen das Anklagematerial erhalten habe, daß er aber gewillt sei, nach Möglichkeit die Untersuchung zu beschleunigen. Und er hielt Wort. Mit jedem neuen Verhör wurde der Richter zugänglicher. Selbstverständlich waren unsere Briefe das erste Material, was er durchstudierte. Und da nun diese fast alle streng vertraulicher Natur waren, so hatten wir darin uns gegenseitig nicht nur unsere Parteischmerzen, sondern auch unsere großen und kleinen Privatschmerzen mitgeteilt, und dabei stellte sich heraus, daß keiner von uns auf Rosen gebettet war. Wohl zu seiner eigenen Ueberraschung entdeckte der Untersuchungsrichter, daß wir keine Landesverräter und Königsmörder seien, sondern Menschen, die von den besten Absichten beseelt waren und warmes Herzblut in den Adern hatten. Ende Februar hatte der Untersuchungsrichter das Riesenmaterial, das quantativ sehr groß war

Er begnügte sich in den ersten Jahren als Parteisekretär mit einem Gehalt, das ihm nicht einmal erlaubte, wie er mir mal schrieb, sich eine neue Hose anzuschaffen. Er starb arm wie eine Kirchenmaus, die Partei dankte ihm dadurch, daß sie die Sorge für seine Frau und Kinder übernahm. An Yorks Stelle war schon den Herbst zuvor Auer als Parteisekretär eingetreten.

Die Animosität, die Hepner gegen den Parteiausschuß und speziell gegen York als Parteisekretär empfand, in dem er nur den verbissenen Lassalleaner, den bösen Geist in der Partei sah, veranlaßten ihn, an Marx und Engels Mitteilungen gelangen zu lassen, wonach es in der Partei sehr trübe aussehen sollte.