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Aktualisiert: 11. Juni 2025
Ich glaube deshalb, daß es klug wäre, den Maßregeln, welche gegen die Internationale getroffen werden müssen, jeden polizeilichen Character zu nehmen und sie lediglich als die Folgen richterlichen Verfahrens erscheinen zu lassen.“ Er richtete den Blick fragend auf Herrn Ollivier.
Herr Ollivier befand sich in zitternder, nervöser Erregung. Sein Gesicht war bleicher als sonst, seine Lippen zuckten und sein unsicheres Auge blickte fast fieberhaft brennend unter der schmalen Brille hervor.
Das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten vor allen Dingen, welches Sie seit dem Rücktritt des Grafen Daru mit so großer Opferbereitwilligkeit neben der Last aller Ihrer übrigen Arbeiten geführt haben, muß, wie es mir scheint, definitiv besetzt werden.“ Herr Ollivier schien durch diese Bemerkung des Kaisers nicht besonders angenehm berührt zu werden.
Ollivier blickte ganz erstaunt und unruhig umher. Der Marschall Leboeuf strich lächelnd über seinen dichten, mächtig hervorspringenden Kinnbart,
„Eure Majestät haben vollkommen Recht,“ sagte Herr Ollivier schnell, „Frankreich ist gut katholisch. Ich bin es auch,“ fügte er hinzu, „und die Rücksicht auf die Gefühle des Volkes ebenso wie auf den Einfluß des Klerus gebieten uns eine äußerst vorsichtige Stellung Rom gegenüber einzunehmen, und nichts zu thun, was die Beziehungen zur Kurie irgend wie trüben könnte.
„Zweifellos,“ erwiderte Herr Ollivier, „werden öffentliche Versammlungen Statt finden dürfen, und das Volk wird von allen seinen verfassungsmäßigen Rechten Gebrauch machen können
Der Kaiser, welcher sehr aufmerksam den Worten seines Ministers zugehört hatte, schlug sich leicht mit der Hand vor die Stirn, als ob er durch die Aeußerungen des Herrn Ollivier besonders frappirt sei.
Alle Versuche scheiterten jedoch an der kalten Ruhe, mit welcher der Graf Daru an seiner Ansicht festhielt und an der pathetischen würdevollen Unbeugsamkeit, mit welcher Herr Ollivier erklärte, auch nicht in einem Punkt von seiner Überzeugung abgehen zu können. Siebentes Capitel.
Herr Ollivier richtete sich grade empor, ließ den unsichern Blick über seine in schweigender Zurückhaltung da sitzenden Kollegen gleiten und begann dann mit nachdrücklicher Betonung: „Ich glaube nicht, daß der Gedanke des Herrn Ministers der auswärtigen Angelegenheiten ausführbar sei, wenn man sich die wahre staatsrechtliche Natur der Frage klar macht. Das Volk,“ fuhr er fort, „die französische Nation ist, Eure Majestät werden mir darin beistimmen,“ sagte er, sich gegen den Kaiser verneigend
Herr Ollivier, welcher sich unruhig hin und her bewegt hatte, wollte mit einer Bemerkung einfallen. Der Graf Daru erhob leicht mit einer artigen, aber bestimmten Wendung die Hand gegen ihn und fuhr fort.
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