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Ganz langsam rückten die Berge näher. Die Täler wurden enger. Vom Wagenfenster weg stieg die nasse Felswand senkrecht empor. Der Zug fuhr vom Schneetal ins Dunkel, hinein in die Nacht. Die Luft im Tunnel war muffig vom alten Rauch. Dieser Tunnel kam Oldshatterhand unwahrscheinlich lang vor, viel länger als die vorherigen.

,,Ich muß doch alles zeichnen, was da is", verteidigte sich Oldshatterhand, und schattierte aufs sorgfältigste den großen Pickel am linken Augenlid der Braut fertig, trank schnell seine Kaffeetasse leer und eilte zur Übungsstunde in den ,,Klub für intelligente Leibeszucht". Sein Gehirn hatte gar nicht aufgenommen, vor was die Schlosserbraut sich so sehr fürchtete.

,,Ich muß jetzt jemand abhol", sagte Oldshatterhand auf der Brücke und sah bedrückt auf die Liebespaare, die nun beide einträchtig vor ihm gingen. Und als Oldshatterhand sich auf dem Wege zu Lenchen Leisegang befand, blieb er plötzlich stehen, wandte sich um und ging langsam nach Hause.

Tief hinunter nach Spanien. Zu meinem Freund." Außer der alten Frau mit dem Schlüsselbund, dem Koch und dem Portier war Oldshatterhand allein im stillen Palast. Er bewohnte einen gewaltigen Salon, und an dem vergoldeten, zwei Meter breiten Himmelbett im Schlafzimmer hingen schwere Portieren. Manchmal hörte er den Schlüsselbund klingen und verklingen.

,,Ich werde niemals Schweinchen malen, die ein Auto lenken." ,,Nein, Sie nicht", sagte der Fremde im selben Tonfall, in dem er damals auf der Höhe von Würzburg gesagt hatte: nein, Sie sind nicht schwach. ,,Da erschieße ich mich lieber auch." Oldshatterhand warf den Kopf in den Nacken. ,,Das glauben Sie nicht? . . . Da kennen Sie mich nicht", schloß er geringschätzig.

Oldshatterhand war zusammengefahren und riß empfindungslos, ohne noch an etwas zu denken, hastig Trauben vom Stock und stopfte sie in die Taschen. Winnetou stieg den Weinberg hinauf und verschwand im Schatten der Festungsmauer. ,,Mit dem Messer mußt du abschneiden", schimpfte der bleiche Kapitän Oldshatterhand, ,,sonst werden sie ja ganz verdrückt."

Oldshatterhand hatte von seinem Vater nach der Verhandlung Prügel bekommen und saß gegen neun Uhr abends in der Wirtschaft ,,Zur schönen Mainaussicht" auf dem schwarzen, versessenen Lederkanapee. Hin und wieder blickte er auf die blonde Wirtstochter, die etwas verächtlich lächelnd auf ihn zurücksah.

Oldshatterhand ging nachdenklich am Bretterzaun entlang. Daumen und Zeigefinger spielten mit dem verdienten Geld in der Westentasche. Er umkreiste wieder seine Sehnsucht, die ihn das ganze Jahr, seitdem er aus Würzburg hinausgewandert war, nicht mehr verlassen hatte. Die Sehnsucht Etwas zu werden. Er wollte Etwas werden.

Er blieb stehen. ,,Sonst wär ich doch nicht wiedergekommen." Als er nach Hause kam, stellte er mit Hilfe seiner Wirtin die Möbel um, so daß er beim Eintritt in die Kammer nur unterm Tisch durchkriechen mußte. Das Bett stand jetzt am Fenster, was wieder den Nachteil hatte, daß Oldshatterhand nachts fror, denn der Winter war plötzlich gekommen, und das Fenster schloß schlecht.

Er verbeugte sich stumm. Oldshatterhand hatte ein hellgelbes Röckchen an, dessen