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Aktualisiert: 17. Mai 2025
›Ich bin doch gewiß nicht auf einem falschen Wege,‹ dachte er, ›und doch hat der spöttische Nobile davon gesprochen, daß ich in der Ferne den Schleier Francescas werde wehen sehen. Vielleicht öffnet sich später der Ausblick, jetzt mag ich wohl schon eine Stunde geritten sein.‹ Er trieb sein Pferd zu rascherem Trabe an, obgleich es wahrhaftig den steilen Weg wie eine Landstraße genommen hatte.
»Grüßet uns die schöne Gräfin Francesca!« rief der Nobile ihm noch fröhlich nach; und er sagte dann lachend zu den übrigen Gästen: »Dem hat es natürlich wieder die Gräfin angetan, sonst wäre der Siebenschläfer – bei aller Liebe zu Emilio – heute wohl nicht so leicht aufs Pferd gestiegen. Aber er reitet besser, als ich einem Seeoffizier zugetraut hätte!«
Hier fand er mit einem sehr mäßigen Gehalt eine Stelle als Schreiber, vorläufig zum Versuch, und die hastige Art, wie er zugriff, brachte den Mann zu dem Verdacht, er habe es etwa mit einem verarmten Nobile zu tun, deren mancher, nur um das Leben zu fristen, sich zu jeder Arbeit willig finden ließ, ohne um ihren Preis zu handeln.
Er erzählte ihm sogar mit lachendem Munde, daß er vor ihm gewarnt worden sei als vor einem Spion des Tribunals. Die Sorglosigkeit, mit der er täglich die verfemte Schwelle des fremden Gesandten betrete, falle natürlich auf. Ich bin kein Nobile, erwiderte Andrea mit gelassener Miene.
Denn oben in der weiten Halle, deren Wände mit den Großtaten der Republik ausgemalt sind, saß die Blüte des Adels in geheimer Beratung beisammen, und die Menge, die unten scheu vor den schweren Pfeilern des alten Baues vorüberwallte, schien ungeduldig das Ergebnis dieser Sitzung abzuwarten; so oft ein Nobile sich am Fenster blicken ließ, entstand ein Murmeln und Deuten und Hinaufstarren, als werde jeden Augenblick das Urteil über den unentdeckten Frevler vom Balkon herab verkündigt werden.
Der Reiche kann reich sein, Paläste bauen, der Nobile darf regieren, aber wenn er einen Säulengang, einen Vorhof anlegt, so bedient sich das Volk dessen zu seinem Bedürfnis, und es hat kein dringenderes, als das so schnell wie möglich loszuwerden, was es so häufig als möglich zu sich genommen hat.
Kayser wird dereinst über alles dieses bestimmte Rechnung ablegen. Er ist ein großer Verehrer der alten Musik und studiert sehr fleißig alles, was dazu gehört. So haben wir eine merkwürdige Sammlung Psalmen im Hause; sie sind in italienische Verse gebracht und von einem venezianischen Nobile, Benedetto Marcello, zu Anfang dieses Jahrhunderts in Musik gesetzt.
Der erzählte seinem Herrn, dem Nobile da Spada, daß er dem edlen Herrn Fabbri begegnet sei, wie elend er aussehe, und daß er ausgeforscht habe, daß er in der Via angusta wohne; ob der Herr ihn nicht dort einmal aufsuchen wolle, denn es müsse schlecht um ihn stehen.
Aber wer ihn über die Straße gehen oder im Broglio mit seinen Freunden stehen sah, so an die Säule gelehnt und die Augen halb zugedrückt, der wußte, daß er ein Nobile war von der Feder am Hut bis zu den Schuhschnallen, und was er gegen das Tribunal redete und handelte, war nicht fürs Volk, sondern für die großen Herren.
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