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Sie hatte sich an Niemeyers Arm gehängt und sagte: »Ja, da ruft der Kuckuck. Ich mag ihn nicht befragen. Sagen Sie, Freund, was halten Sie vom Leben?« »Ach, liebe Effi, mit solchen Doktorfragen darfst du mir nicht kommen. Da mußt du dich an einen Philosophen wenden oder ein Ausschreiben an eine Fakultät machen. Was ich vom Leben halte? Viel und wenig.

Ein paar Sekunden noch, und sie flog durch die Luft, und bloß mit einer Hand sich haltend, riß sie mit der andern ein kleines Seidentuch von Brust und Hals und schwenkte es wie in Glück und Übermut. Dann ließ sie die Schaukel wieder langsam gehen und sprang herab und nahm wieder Niemeyers Arm. »Effi, du bist doch noch immer, wie du früher warst.« »Nein. Ich wollte, es wäre so.

Die Fragen und Beschuldigungen jagten sich in Peter Niemeyers Hirn. Es geschah nicht oft, daß er ihnen Gehör gab. In diesem Augenblick aber war ihm, eine harte Stimme rede auf ihn ein ... Für dich haben wolltest du ihn, für dich allein. Und zwar ohne Anstrengung, ohne Opfer und Hingabe deinerseits. Dem kleinen Peter, ja, dem schenktest du Gehör. Das war keine große Anstrengung. Aber später, als der Bub anders ward, als du es wünschtest, gingst du zu Werk wie ein Tölpel. Knicken wolltest du, was sich da in fremder junger Kraft regte, weil es dir nicht paßte. ... Dein Kind

Die dritte junge Dame war Hulda Niemeyer, Pastor Niemeyers einziges Kind; sie war damenhafter als die beiden anderen, dafür aber langweilig und eingebildet, eine lymphatische Blondine, mit etwas vorspringenden, blöden Augen, die trotzdem beständig nach was zu suchen schienen, weshalb denn auch Klitzing von den Husaren gesagt hatte: »Sieht sie nicht aus, als erwarte sie jeden Augenblick den Engel GabrielEffi fand, daß der etwas kritische Klitzing nur zu sehr recht habe, vermied es aber trotzdem, einen Unterschied zwischen den drei Freundinnen zu machen.

Er warf die Steine hinunter, einen nach dem andern, und schielte zu Zeiten nach dem Vater hinüber, der ihm ruhig zusah. »So ... nun kannst du mit mir in die Werkstatt kommen. Du darfst zusehen, und vielleicht darfst du auch etwas helfenPeter Niemeyers Stimme klang jetzt freundlich. Du lieber Himmel! Er war ja kein Wüterich, kein Spielverderber.

Zumal im Schulhaus stand alles halb leer. Die Zwillinge hatten sich im Frühjahr an zwei Lehrer in der Nähe von Genthin verheiratet, große Doppelhochzeit mit Festbericht im »Anzeiger fürs Havelland«, und Hulda war in Friesack zur Pflege einer alten Erbtante, die sich übrigens, wie gewöhnlich in solchen Fällen, um sehr viel langlebiger erwies, als Niemeyers angenommen hatten.