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Aktualisiert: 19. Juni 2025
Nero war augenscheinlich avanciert; denn nicht vor einem Puppen-, sondern vor einem wirklichen Kinderwagen stand er angeschirrt und hielt geduldig still, als Nesi an seinem mächtigen Kopfe jetzt die letzte Schnalle zuzog.
"Was doch die Guckindiewelte heutzutage klug sind! Aber du hast recht, Nesi; wenn du's gewiß weißt, daß der liebe Gott den Storch vom Amte gesetzt hat ich glaub's selber, er wird es schon allein besorgen können. Nun aber wenn's denn so auf einmal da wär, das Brüderchen oder wolltest du lieber ein Schwesterlein? , würd's dich freuen, Neschen?"
"Wo ist Nesi?" fragte sie dann, "ich will ihr noch einen Gutenachtkuß geben!" "Sie schläft, Ines", sagte er und strich sanft mit der Hand über ihre Stirn. "Es ist ja Mitternacht!" "Mitternacht! So mußt auch du nun schlafen! Ich aber lache mich nicht aus, Rudolf , mich hungert; ich muß essen! Und dann, nachher, die Wiege vor mein Bett; ganz nahe, Rudolf!
Bei ihrem Eintritt sah sie Nesi mit einem Schulbuche in der Hand um den breiten Rasen wandern, aber sie wich ihr aus und schlug einen Seitenweg ein, der zwischen Gebüsch an der Gartenmauer entlangführte.
Letztere, die wohl ein freundliches Entgegenkommen als selbstverständlich vorausgesetzt haben mochte, faßte endlich die Hände des Mädchens und sagte ernst: "Du weißt doch, daß ich jetzt deine Mutter bin, wollen wir uns nicht liebhaben, Agnes?" Nesi blickte zur Seite. "Ich darf aber doch Mama sagen?" fragte sie schüchtern. "Gewiß, Agnes; sag, was du willst, Mama oder Mutter, wie es dir gefällt!"
Und, Rudolf, ihr süßes Bild soll in dem Zimmer hängen, das uns gemeinschaftlich gehört; sie muß dabeisein, wenn du mir erzählst!" Er sah sie an wie ein Seliger. "Ja, Ines; sie soll dabeisein!" "Und Nesi! Ich erzähl ihr wieder von ihrer Mutter, was ich von dir gehört habe; was für ihr Alter paßt, Rudolf, nur das " Er konnte nur stumm noch nicken.
Wohl hatte sie mehrmals schon den Mut gefaßt; sie hatte das Kind mit beiden Händen an sich gezogen, dann aber war sie verstummt; ihre Lippen hatten ihr den Dienst versagt, und Nesi, deren dunkle Augen bei solcher herzlichen Bewegung freudig aufgeleuchtet, war traurig wieder fortgegangen.
Das Kind sah verlegen zu ihr auf und erwiderte beklommen: "Mama könnte ich gut sagen!" Die junge Frau warf einen raschen Blick auf sie und heftete ihre dunkeln Augen in die noch dunkleren des Kindes. "Mama; aber nicht Mutter?" fragte sie. "Meine Mutter ist ja tot", sagte Nesi leise.
"Nun, Neschen, was hast du noch zu abern?" "Aber", wiederholte Nesi und hielt dann wieder einen Augenblick wie grübelnd inne, "das Kind würde ja dann doch keine Mutter haben!" "Was?" rief die Alte ganz erschrocken und strebte mühsam von ihrem Koffer auf, "das Kind keine Mutter! Du bist mir zu gelehrt, Nesi; komm, laß uns hinabgehen! Hörst du? Da schlägt's zwei!
Aber das Kind antwortete nicht. "Warum weinst du, Nesi?" wiederholte sie heftig. Die Züge des Kindes wurden noch finsterer. "Um meine Mutter!" brach es fast trotzig aus dem kleinen Munde. Die Kranke stutzte einen Augenblick; dann aber streckte sie die Arme aus dem Bett, und als das Kind, wie unwillkürlich, sich genähert hatte, riß sie es heftig an ihre Brust. "O Nesi, vergiß deine Mutter nicht!"
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