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Dessen eigentliche Bedeutung liegt aber nicht darin, sondern in seinem romantischen Buche »Phantasus«, mit dem er zwar keine Revolution der Lyrik, wie er meinte, eingeleitet und eingeläutet hat, aber die wesentliche Stimme seiner eigenen Lyrik fand. Diejenigen, bei denen der Naturalismus ein totes Dogma wurde, sind, manche noch lebendigen Leibes, gestorben.

Sie bekam sie. Der Dichtung bekam es schlecht. Sonst fühlte man sich wohl. Auch die Dichtung war behaglich temperiert. Kleine Fronde des sozialistischen Naturalismus, kleine Frivolitäten und sentimentale Weibergeheule der raffinierten Psychologen waren angenehme Kitzel, halfen im Verdauen. Bedürfnis nach Humanität ward nicht geleugnet, war aber gedeckt. Dafür war Tolstoi vorhanden.

Gesetzt also, es gäbe einen Gott, so wäre sein Glaube, die beste aller Welten vor sich zu haben, verzeihlich. Das naturalistische Drama hat nur dann Wert, wenn es den Menschen, so wie er heute ist, sich selbst unerträglich macht. Ibsen. Hauptmann. Kritik oder Beispiel naturalistische oder idealistische Kunst. Der Naturalismus eine rein historische Kunstanschauung.

Der Naturalismus nur ein Stadium, kein Ziel. Wenn heute wieder ein Schubert geboren würde, würde er eine Mission mehr haben, nämlich, nur Texte zu komponieren, die Kulturwert haben. Die Orgel, das Instrument der Zukunft. In einem Philharmonischen Konzert: Der Tempel der Germanen: Musik als Architektur empfunden. All-Genuß.

Es gibt keine blödsinnigere Behauptung, als die, welche man wahrscheinlich gerade deswegen weil sie so blödsinnig ist täglich liest und hört: der Naturalismus ist tot. Denn alle Kunst beruht auf der Natur und alles Bleibende in ihr ist Natur. Nicht die den Künstler umgebende nur, sondern vor allem seine eigene Natur.

Die meisten dieser Künstler erscheinen neben den gleichzeitigen Italienern maßvoller, in ihrem Naturalismus naiver und gesunder, und sind daher in ihren Einzelstatuen, ihren Büsten und Kinderdarstellungen den Italienern mehr oder weniger überlegen. Marmorbüste des Malers Carlo Maratti von Franc.

Der naturalistische Dichter aber wollte doch etwas: nämlich die Natur darstellen. Wo ein persönlicher Wille ist, ist schon ein persönlicher Stil. So ist denn als ästhetisches Gesetz nur eine Spielart des Naturalismus: der Impressionismus zu diskutieren. Der Impressionismus will, daß die Seele wie eine Braut sich hinlagere, damit die Natur liebend einströme mit Fluß und Wolke, Stern und Falter.

Mit diesen spondeenreichen Hexametern voll Zwang und Arbeit, mit dem Tone kostbarer Gesuchtheit kontrastiert dann seltsam der Naturalismus einzelner Worte und Vorfälle, ebenso mit der durchgängigen lastenden Schwere des Ausdrucks der hin und wieder gemachte Versuch dichterisch spielen und tändeln zu wollen. Was Voß in allen Gedichten abging, Feinheit der Technik, fehlt auch seiner Luise.

Diese kleinen realistischen Details bei Dostojewski, die sich wie spitze Angelhaken ins Gefühl einbohren und widerstandslos mit ins fremde Erleben reißen, sie sind sein erlesenstes Kunstmittel und gleichzeitig der höchste Triumph des intuitiven Realismus über den programmatischen Naturalismus. Dostojewski verschwendet durchaus nicht diese seine Details.

Er richtet nicht, er klagt an; es geht bei ihm um Recht oder Unrecht, doch nie um Gerechtigkeit. Psychologie ist Naturalismus. Wie sie sich auch gebärden mag, ist sie der Feind und der Gegensatz der Schonung, der Scham, der Abbreviatur, der Andeutung, der Deutung, der Ahnung, der Sehnsucht, der Religion.