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Aktualisiert: 18. Juni 2025


Plötzlich fuhr Myra empor. »Glaubst du es denn nichtrief sie aus, mit einer inbrünstigen Hingebung in ihrer Stimme, in ihren Geberden, in ihrem Gesicht, »glaubst du es denn nicht? Für dich könnte ich ja sterbenSie lachte glücklich und fiel wieder auf das Kissen zurück. Philipp Unruh schlug die Chronik zu und stützte den Kopf in die Hand. Ihm war bang und weich zu Mut.

Aber von alledem hörte der Lehrer nur das eine, daß er nicht zu fürchten brauche, Myra heute oder morgen entschwinden zu sehen, und er liebte dieses stundenlange Trauerspiel, von welchem seine Hoffnungen sich lösten gleich farbigen Abendwolken aus trübem Moor.

Siebengeist ließ eine ansehnliche Schar von Flaschen aufmarschieren, denn bis zur Polizeistunde war es noch weit. Der Jüngling erzählte bald von Myra, und es zeigte sich, daß seine Sprache einen Klang ins Böhmische hatte, welcher nicht so sehr die Verständlichkeit als musikalische Wirkungen förderte.

So vor Doktor Maspero, der beim nächtlichen Heimgang von Myra sprach. Der Provisor sei ein Narr, meinte dieser gescheite Mann, und alle Welt habe recht, ihn zu verdammen wegen seiner Narrheit. Was für eine Bedeutung habe dies törichte Scharmuzieren? Ein bettelarmes Persönchen, das weder hübsch noch klug sei und zweifellos einen wahnsinnigen Zug in den Augen trage.

Aber zürnen Sie nicht deshalbGott weiß, weshalb ihm das alles abenteuerlich und entlegen vorkam und er an seine Bücher dachte, wie an rettende Freunde. Myra erwiderte nichts. Sie nickte nur leicht mit dem Kopf.

Sie schenkte ihm einen schmalen Reif mit einem winzigen Rubin, und dafür gab ihr Siebengeist ein goldenes Herz, welches die Inschrift trug: /vers Dieu va./ Philipp Unruh fühlte sich als Zaungast und suchte Einsamkeit. Unsichtbar ging Myra an seiner Seite bei den weiten Spaziergängen, unsichtbar ging sie in seinem Haus umher.

Doch wie es ihm aus Visionen vertraut war, ging ihm Myra einen Schritt entgegen. Sie stand so nahe bei ihm, daß er ein Schneeflöckchen auf ihren Wimpern gewahren konnte, welches langsam zerschmolz. Schüchtern und freundlich sagte sie: »Sie sind gut gegen mich gewesen, ich weiß es, ich danke Ihnen.

Unter dem Stiegeneck waren glänzende Augen. Hoch im Gitterfenster leuchtete ein verräterisches Licht. Es war kein Mensch im ganzen Gebäude, denn die Wirtschafterin schlief im Haus des alten Löwy. Bis zur Kraftlosigkeit ermattet, nach Atem keuchend, schleppte er Myra die Treppen empor, stieß die Zimmertüre auf, legte das junge Mädchen auf das Bett und machte Licht. Sie hatte die Augen geschlossen.

Denn der Tod ist es wert, gestorben zu werden, wenn er etwas raubt, das zu besitzen sich lohnt. So wurde sein Geist weitschauend durch die Macht eines Augenblicks, welcher die Ewigkeit enthielt. Er überzeugte sich, daß Myra nun wirklich schlief, und erhob sich geräuschlos. Er legte das Buch auf die Lade und dachte angestrengt nach.

Endlose Stunden der Nacht würden folgen, und am Morgen? Das Ende von allem. Das junge Mädchen schauderte vor der hereinfließenden Kälte, und so schloß er die Türe. Er setzte sich an das Bett und fragte Myra, ob sie krank sei, er wolle gehen und den Arzt holen. Sie antwortete nicht, sondern blickte aufmerksam ins Licht der Lampe. Mit traurigen Augen sah sie der Lehrer an.

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