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Aktualisiert: 16. Juni 2025


Meinem Bruder aber versprach er, sogleich zur Hilfe bereit zu sein, wenn er sich vorher von der Reise gestärkt haben würde. Mustapha blieb daher diese Nacht wieder in Orbasans Zelt; mit dem ersten Frührot aber brachen sie auf, und Orbasan nahm drei seiner tapfersten Männer, wohl beritten und bewaffnet, mit sich.

Mustapha gab sich einer dumpfen Verzweiflung hin, der Fluch seines Vaters schien schon jetzt an dem Unglücklichen in Erfüllung zu gehen, und wie konnte er hoffen, seine Schwester und Zoraide zu retten, wenn er, aller Mittel beraubt, nur sein ärmliches Leben zu ihrer Befreiung aufwenden konnte.

Mit tiefer Rührung trennten sich am anderen Tag Mustapha und seine Geretteten von Orbasan; wahrlich, sie werden ihn nie vergessen. Fatme aber, die befreite Sklavin, ging verkleidet nach Balsora, um sich dort in ihre Heimat einzuschiffen. Nach einer kurzen und vergnügten Reise kamen die Meinigen in die Heimat.

Mustapha unterbrach ihre Danksagungen mit der Frage, wie es denn geschehen sei, daß sie und nicht Fatme, seine Schwester, gerettet worden sei? Jene sah ihn staunend an. "Jetzt wird mir meine Rettung erst klar, die mir vorher unbegreiflich war", antwortete sie; "wisse, man hieß mich in jenem Schloß Fatme, und mir hast du deinen Zettel und den Rettungstrank gegeben."

"Wer ist's, der es wagt, in meinem Zelte Streit zu beginnen?" rief er den Erschrockenen zu. Eine Zeitlang herrschte tiefe Stille; endlich erzählte einer von denen, die Mustapha hergebracht hatten, wie es gegangen sei. Da schien sich das Gesicht "des Starken", wie sie ihn nannten, vor Zorn zu röten.

Er lauschte ein wenig und hörte zu seinem Schrecken, daß der Kleine dringend den anderen aufforderte, den Fremden zu töten, weil er, wenn er freigelassen würde, sie alle verraten könnte. Mustapha merkte gleich, daß der Kleine ihm gram sei, weil er die Ursache war, daß er gestern so übel behandelt wurde; der Starke schien sich einige Augenblicke zu besinnen.

Mustapha wollte von Anfang sich gleich wieder zu Pferd setzen, um dem Thiuli-Kos, der kaum einen Tag Vorsprung haben konnte, nachzueilen. Als er aber bedachte, daß er als einzelner Mann dem mächtigen Reisenden doch nichts anhaben noch weniger seine Beute ihm abjagen konnte, sann er auf einen anderen Plan und hatte ihn auch bald gefunden.

Mustapha und seine stummen Begleiter mochten wohl eine Stunde geritten sein, als sie in ein kleines Seitental einbogen. Das Tälchen war von hohen Bäumen eingefaßt; ein weicher dunkelgrüner Rasen, ein Bach, der schnell durch seine Mitte hinrollte, luden zur Ruhe ein.

"Nein", sprach er, "er ist mein Gastfreund, und das Gastrecht ist mir heilig; auch sieht er mir nicht aus, als ob er uns verraten wollte." Als er so gesprochen, schlug er den Vorhang zurück und trat ein. "Friede sei mit dir, Mustapha!" sprach er, "laß uns den Morgentrunk kosten, und rüste dich dann zum Aufbruch!"

Einst, als er in gewohnter Art Sich raufte mit der Gassenjugend, Merkt' er, daß eifrig nach ihm lugend Ein fremder Mann mit schwarzem Bart Und afrikanischen Gewändern Ihm scheinbar im Vorüberschlendern Sich näherte. Der Fremde blieb Dicht vor ihm stehn und sprach: "Vergib, Mein junger Freund, und laß mich wissen: Wer ist dein Vater?" Aladdin Versetzte: "Längst schon hat mir ihn Des Todes rauhe Hand entrissen. Im Leben hieß er Mustapha." Die hellen Tränen rollten da Dem Fremdling über beide Wangen: "O Glück, daß ich, mein Sohn, dich treffe," Sprach er mit zärtlichem Umfangen; "Du bist ja mein geliebter Neffe. Dein Vater war mein Bruderherz; Ich aber bin ununterbrochen Schon auf der Reise hundert Wochen, Um ihn zu sehn. Drum hat der Schmerz Mich bei der Nachricht übermannt Von seinem traurigen Geschicke; Hab' ich doch gleich beim ersten Blicke Dich an der

Wort des Tages

ibla

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