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Aktualisiert: 27. Juni 2025


Komm mit uns spielen, sagte sie. Monelle trug alte Puppen in ihrer Schürze und Federbälle mit zerdrückten Federn und trübverblaßten Borten. Ihr Gesicht war bleich, und ihre Augen lachten. Komm spielen, sagte sie. Wir arbeiten nicht mehr, wir spielen. Windig war es und die Straßen voll Schlamm. Das Pflaster glänzte. Von den Vordächern der Läden tropfte das Wasser.

Und Monelle sagte weiter: Ich will dir von den toten Sachen sprechen. Verbrenne sorgfältig die Toten, und streu ihre Asche in die vier Winde des Himmels. Verbrenne sorgfältig die vergangenen Taten und zerstäube die Asche; denn der Phönix, der daraus entstehen würde, wäre der gleiche. Spiele nicht mit den Toten und streichle nicht ihr Antlitz.

Und das Kind erinnert sich auch noch, daß Monelle aufhörte zu lieben, was sie umgab: ihren kleinen Lehnstuhl, die bemalten Tiere, die man ihr schenkte, und all ihr Spielzeug und allen Putz. Und sie träumte mit dem Finger auf dem Mund von anderen Dingen. An einem Dezemberabend ging sie fort, als das Kind gerade nicht da war.

Mädchen standen fröstelnd in den Eingängen der Krämerläden. Die Kerzen brannten rot. Aber Monelle zog aus der Tasche einen bleiernen Würfel, einen Säbel aus Blech und einen Gummiball. Das alles ist für sie, sagte sie. Ich gehe aus und mache die Einkäufe. Und was für ein Haus hast du denn, und was für Arbeit und was für Geld, Kleine . . . Monelle, sagte das Mädchen und drückte mir die Hand.

Und sowie ich gesprochen hatte, fühlte ich die Zerstörung in mir geschehen, und mein Warten erleuchtete sich mit einem Beben, ich hörte die Finsternis, und ihre Stimme sprach: Vergiß alles, und alles wird dir gegeben sein. Vergiß Monelle, und sie wird dir wieder gegeben sein. So ist das neue Wort.

In der Hand die kleine zuckende Lampe trat sie, ohne sich umzuwenden in die Finsternis. Als das Kind kam, sah es noch am dunklen Ende der geraden Straße eine kleine verhauchende Flamme. Das war alles. Monelle sah es niemals wieder.

Hier ist der Schlüssel: in dem roten Königreich ist ein schwarzes Königreich: in dem schwarzen Königreich ist ein weißes Königreich; in dem weißen Königreich . . . Monelle, schrie ich, Monelle! In dem weißen Königreich ist Monelle! Und das Königreich erschien; aber es war von einer Mauer strahlender Weiße umgeben. Da fragte ich: Und wo ist der Schlüssel zum Königreich?

Aber ein Gefängnis, in das man Unschuldige sperrte, um sie vor Leid zu bewahren, ein Spital, wo man von der Arbeit des Lebens heilte. Und Monelle war die Wärterin und die Krankenschwester. Die kleine Monelle sah den spielenden Kindern zu. Aber sie war sehr bleich. Vielleicht hatte sie Hunger. Wovon lebst du, Monelle? fragte ich. Und sie antwortete einfach: Wir leben von nichts.

Sieh: jeder Augenblick ist eine Wiege und ein Sarg: auf daß jedes Leben und jedes Sterben dir fremd und neu erscheine. Und Monelle sagte weiter: Ich will dir vom Leben und vom Tode sprechen. Die Augenblicke gleichen Stäben, halb weiß und halb schwarz. Richte dein Leben nicht ein auf dem mit den weißen Hälften gemachten Plane.

Und Monelle sagte weiter: Ich will zu dir von der Zerstörung sprechen. Dies ist das Wort: Zerstöre, zerstöre, zerstöre. Zerstöre in dir, zerstöre um dich herum. Mach Platz für deine Seele und für die andern Seelen. Zerstöre alles Gute und alles Böse. Die Schutthaufen sind die gleichen.

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