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Aktualisiert: 29. Mai 2025
Einen umstaendlichern Bericht, wie Natalie mit ihren Kindern verfuhr, versparen wir auf eine andere Gelegenheit. Mignon verlangte oft, in der Gesellschaft zu sein, und man vergoennte es ihr um so lieber, als sie sich nach und nach wieder an Wilhelmen zu gewoehnen, ihr Herz gegen ihn aufzuschliessen und ueberhaupt heiterer und lebenslustiger zu werden schien.
Mignon hatte sich ihm unter diesen Worten genähert, schlang ihre zarten Arme um ihn und blieb mit dem Köpfchen an seine Brust gelehnt stehen. Er legte die Hand auf des Kindes Haupt und fuhr fort: "Wie leicht wird es einem Großen, die Gemüter zu gewinnen! wie leicht eignet er sich die Herzen zu!
Felix und Mignon saßen neben ihr auf der Erde; beide hielten ein Buch, und indem Mignon laut las, sagte ihr Felix alle Worte nach, als wenn er die Buchstaben kennte, als wenn er auch zu lesen verstünde. Die Kinder sprangen auf und begrüßten den Ankommenden: er umarmte sie aufs zärtlichste und führte sie näher zu der Alten.
Ich hatte mir Mignon zu dieser Rolle ausgesucht, und sie ward an dem bestimmten Tage in ein langes, leichtes, weisses Gewand anstaendig gekleidet. Es fehlte nicht an einem goldenen Guertel um die Brust und an einem gleichen Diadem in den Haaren.
Sie konnte einen Seufzer nicht unterdrücken, und wenn Wilhelm nicht ganz blind gewesen wäre, so hätte er eine nie ganz besiegte Neigung in ihrem Betragen erkennen müssen. Er sprach nunmehr mit ihr von den Kindern, wie er Felix bei sich zu behalten und Mignon auf das Land zu tun gedächte. Frau Melina, ob sie sich gleich ungerne von beiden zugleich trennte, fand doch den Vorschlag gut, ja notwendig.
Die Kinder, die, in dem großen Sessel sitzend, nur wie Pulcinellpuppen aus dem Kasten über den Tisch hervorragten, fingen an, auf diese Weise ein Stück aufzuführen. Mignon machte den schnurrenden Ton sehr artig nach, und sie stießen zuletzt die Köpfe dergestalt zusammen und auf die Tischkante, wie es eigentlich nur Holzpuppen aushalten können.
Es ward nun bald zur Gewohnheit, dass Mignon ihren Freund mehr als einmal in den Garten lud. War dieser beschaeftigt oder nicht zu finden, so musste Felix die Stelle vertreten, und wenn das gute Maedchen in manchen Augenblicken ganz von der Erde los schien, so hielt sie sich in andern gleichsam wieder fest an Vater und Sohn und schien eine Trennung von diesen mehr als alles zu fuerchten.
Mignon ward bis zur Wut lustig, und die Gesellschaft, sosehr sie anfangs über den Scherz gelacht hatte, mußte zuletzt Einhalt tun. Aber wenig half das Zureden, denn nun sprang sie auf und raste, die Schellentrommel in der Hand, um den Tisch herum.
Er empfand ihre Abwesenheit; er hatte an ihr eine treue Wärterin, eine muntere Gesellschafterin verloren; er war nicht mehr gewohnt, allein zu sein. Allein Mignon füllte die Lücke bald wieder aus.
"Warum läßt er sich nicht sehen?" versetzte die Gräfin. "Ich will ihn holen", rief Philine und eilte zur Türe hinaus. Sie fand Wilhelmen noch mit Mignon beschäftigt und beredete ihn, mit herunterzugehen. Er folgte ihr mit einigem Unwillen, doch trieb ihn die Neugier: denn da er von vornehmen Personen hörte, war er voll Verlangen, sie näher kennenzulernen.
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