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Im Beichtstuhl des Klosterkirchleins hörte Pater Ambros die Beichte des Verfolgten, der dann tiefandächtig an das Gitter vor dem Altar kniete, um das heil. Abendmahl zu empfangen. Frater Willibald war zur Matutin ins Kirchlein gekommen und sah erstaunt, wie der Pater beim Schein einiger Altarkerzen den Tabernakel aufschloß und die heil. Handlung des Sakramentspendens vornahm.

Im Stift ist die Matutin vorüber; es regen die Brüder fleißig die Hände, und die Patres haben an den verschiedenen Altären die Messe gelesen, worauf die Mönche sich im Refektorium versammeln. Stumm sitzen sie an der langen Tafel, an deren Spitze in Gedanken versunken Abt Alphons thront.

Denn andern Tages früh, sogleich nach der Matutin, überkam ich den Befehl, den der Abt für mich zurückgelassen hatte: ich sollte, sobald ich von meiner Fahrt heimgekommen, schier ungesäumt mich an mein Malwerk in der Kirche machen und dasselbige also fördern daß die Verzögerung, so ihm durch mein Abwesen widerfahren, nach Möglichkeit wiederum eingeholt würde.

Fast das gesamte Leben im Kloster füllten geistliche Uebungen aus, ihr ganzes Tagewerk war Beten, Singen, Lesen, Hören erbaulicher Dinge, „da“, wie es in einer Klosterregel heißt, „alle Klausur und geistliche Leute erdacht und gemacht sind, daß sie unserm Herrn und Gott dienen und für Tote und Lebende und alle Gebresthafte Bitten füllen“. Das waren nun außer dem Messesingen und den privaten Gebeten noch besonders die gemeinsamen 7 Gebetszeiten, die Horen: Matutin, Terz, Sext, Non am Morgen, Vesper und Komplet am Abend mit Psalmen, Martyrologien, Ordensregeln.

Sie waren zierlich beschrieben, wie man in der Klostermuße der Schreibkunst pflegt; aber da war nichts darin, womit ein Christenmensch seiner Seele zum Heil um die Matutin oder Vesper dem waltenden Gott und Seinen Heiligen diesen mag, sondern Geschichten stunden darin, deren gleichen ich zuvor nie gehört hatte noch gedacht, daß sie jemals geschrieben wären.

Unter solchen Gedanken hatt’ ich die Höhe erreicht, von der aus ich die Abtei vor mir liegen sah in der Abenddämmerung: es war derselbe Ort, von wo aus ich einst, als ich zum ersten Mal hinauszog, mich zurück gewendet hatte, auf die Glocken zu lauschen, die zur Matutin riefen. War das nicht auch Glockenklang, den ich jetzt vernahm?

Zur Matutin erhebt sich Pater Ambros vom Lager, entzündet eine Kerze und will eben seine Zelle verlassen, da wirft sich eine Männergestalt dem Pater zu Füßen und fleht um Barmherzigkeit. Ambros ist erschrocken zurückgewichen, doch der flehende Ton beruhigt ihn sogleich. „Wer bischt du und was willst du?“ fragte der Franziskaner und leuchtete dem Burschen in das Gesicht.