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Fast das gesamte Leben im Kloster füllten geistliche Uebungen aus, ihr ganzes Tagewerk war Beten, Singen, Lesen, Hören erbaulicher Dinge, „da“, wie es in einer Klosterregel heißt, „alle Klausur und geistliche Leute erdacht und gemacht sind, daß sie unserm Herrn und Gott dienen und für Tote und Lebende und alle Gebresthafte Bitten füllen“. Das waren nun außer dem Messesingen und den privaten Gebeten noch besonders die gemeinsamen 7 Gebetszeiten, die Horen: Matutin, Terz, Sext, Non am Morgen, Vesper und Komplet am Abend mit Psalmen, Martyrologien, Ordensregeln.
Nach solcher Hirnarbeit war mir ganz sänftiglich zu Muth und schon gedacht’ ich mich zum Schlaf auf’s Pfühl zu strecken, als es mir schwer auf die Seele fiel, daß ich der Gebetszeiten dieses Tages keine gehalten und nicht einmal aus den Brevierblättern, die sie im Kloster mir mitgegeben, den Heiligen erfragt hatte, dem der Tag zugehörte. »So konnt’ ich auch seiner Fürbitte nicht gewarten«, dacht’ ich und griff hurtig nach dem Brustlatz, das Brevier herfürzulangen.