Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 16. Oktober 2025
Von dort aus hörte ich, wie Ursula wiederkam, die Wohnungstür öffnete und brummte, als sie draußen den vollen Teller fand. Nachdem sie in der Küche verschwunden war, ging ich vorsichtig weiter und erblickte durch die offenstehende Tür des Nebenzimmers Mingos Bett. Ich sagte leise: 'Marmotte, da ist Dodo! und sie antwortete ebenso: 'Dodo! Warte, bis Ursula fort ist.
Sie sah mich dankbar an und trank begierig. Ich wartete, bis sie gestorben war, dann legte ich sie nieder, küßte sie auf die Stirn und sagte: 'Adieu, liebe, süße Marmotte. Dann stellte ich in den beiden Zimmern alles so, wie es vorher gewesen war, ging in die Küche, reinigte das Glas, vertilgte überhaupt jede Spur meiner Anwesenheit und ging fort.
Deruga lachte. »Wahrhaftig, Baronin,« sagte er, »wenn Gundel Schwertfeger nicht wäre, würde ich sie Ihnen von Herzen gönnen. Aber, sehen Sie, Gundel Schwertfeger kommt das Geld eigentlich zu, weil die Marmotte es ihr zugedacht hatte, und weil sie es in ihrem Sinne anwenden wird.
»Ach so,« sagte =Dr.= Zeunemann, »bei ihren Lebzeiten haben Sie nicht so von ihr gesprochen?« »Bewahre,« sagte Frau Schmid, »sie kam mir im Gegenteil beneidenswert vor. Nun ja, etwas Hilfloses hatte sie an sich, und zuweilen war sie auch traurig und sah ängstlich aus, und da mag ich sie wohl einmal 'arme Marmotte' genannt haben.«
Ich war durchaus nicht aufgeregt, außer daß ich mich sehnte, die Marmotte wiederzusehen. An den Zweck, der mich hergeführt hatte, dachte ich kaum noch, nur daran, wieviel wir uns zu erzählen haben würden. Als Ursula mir die Tür öffnete, wurde es mir schwer, mich nicht zu verraten, denn ich freute mich, sie wiederzusehen; ich hätte sie gern begrüßt und gefragt, ob sie mich denn nicht erkennte.
»Was ist dir?« fragte Gabussi, seinen Arm in den des Freundes schiebend, der sich aufgerichtet hatte. »Wir fuhren eben an dem Hause vorüber, wo die arme Marmotte wohnte,« sagte Deruga. Gabussi schwieg. Erst nach einer langen Pause sagte er: »Du warst doch einmal glücklich, Dodo.«
Ach, von der Marmotte, die ich einmal mein genannt hatte, war nichts mehr da, und doch hatte ich in dem einzigen Augenblick in ihrem von den Jahren und der Krankheit zerstörten Gesicht dasselbe Gesicht gesehen, das ihr als Kind schon eigen gewesen sein mochte: aus Unschuld, Liebe und Güte zusammengezaubert.
Vorher hatte ich gedacht, ich müsse mir erst Gewißheit über den Charakter und Grad ihrer Krankheit verschaffen, aber ihr Anblick zeigte mir überflüssig, wie fortgeschritten sie war. Sowie ich Ursula die Tür hinter sich schließen und die Treppe hinuntergehen hörte, erhob ich mich, und gleichzeitig rief mich auch die Marmotte.
»Darüber kann ich doch unmöglich etwas wissen,« sagte Frau Schmid. »Denn es handelte sich ja um Vergangenes. Daß die arme Marmotte einen anderen gern gehabt hat, kann ja leicht sein, sie war ja gewiß schon dreißig Jahre alt, und ich glaube es sogar; denn der Doktor wäre doch närrisch gewesen, wenn er die Geschichte erfunden hätte, um sie und sich damit zu plagen.«
In diesem Punkte wäre einer wie der andere, und wenn die Liebe einmal einen uneigennützig machte, haßte er die Frau nachher doppelt, die ihn so verblendet hätte.« »Warum sagen Sie immer 'arme Marmotte'?« fragte der Vorsitzende, der mit außerordentlicher Geduld zugehört hatte. »Nun, weil sie tot ist,« antwortete die Frau Hauptmann nach einer Pause etwas verblüfft.
Wort des Tages
Andere suchen