United States or French Southern Territories ? Vote for the TOP Country of the Week !


Als die runden Fenster die ersten roten Wolken widerstrahlten, hatte die Barke schon diese trostlose Landschaft verlassen, wo der kalte Wind über die Brennesseln faucht. Den Indier und Mahot weckte das zarte Plaudern einer Flöte, die sprach, und der kleinen Schläge gegen die Scheiben. Die Spatzen haben es heute nacht kalt gehabt, Alter, sagte Mahot.

Und eine kleine dünne Stimme antwortete ihnen: Wohin fahrt ihr? Wir fahren Kohle nach dem Süden, rief der Indier. Wo es Sonne gibt? sagte die kleine Stimme. So viel, daß sie dem Alten die Haut gegerbt hat, antwortete Mahot. Und nach einer Weile wieder die kleine Stimme: Wollt ihr mich mit euch nehmen? Mahot hielt im Kauen ein, und der Indier stellte den Krug hin, um zu lachen.

Nein, sagte der Indier, es ist eine Spätzin: die Kleine von der Schleuse. Sie ist da, wahrhaftig! Der Racker! Sie konnten sich des Lachens nicht enthalten. Das kleine Mädchen war ganz rot vom Morgen und sprach mit seiner schmächtigen Stimme: Ihr habt's mir erlaubt, daß ich morgen früh komme. Jetzt ist morgen früh. Ich geh mit euch in die Sonne. In die Sonne? sagte Mahot. Ja. Ich weiß.

Also fahre ich mit euch dort hinunter. Die Barke zog leise weiter. An den Ufern des Kanals gingen die Bäume vorbei, einer nach dem andern. Die Schleuse war schon weit. Man konnte das Boot nicht wenden. Der Remorqueur fauchte vorne. Aber du wirst nichts sehen, sagte Mahot. Wir fahren nicht aufs Meer. Niemals werden wir deine Fliegekäfer finden und nicht die Vögel und nicht die Frösche.

Er befestigte den Haken, sprang über einen Stoß zusammengerolltes Seil und setzte sich zwischen die beiden Blumenkübel. Sein Kamerad schlug ihn auf die Schulter, ging in das weiße Häuschen und brachte ein Paket in einem fetten Papier, ein langes Stück Brot und einen irdenen Krug. Der Wind warf die fettige Hülle auf die Vergißmeinnicht. Mahot nahm sie weg und warf sie gegen die Schleuse hin.

Die Häuser an den Kanalufern standen in Blättern und Blüten. Die Türen krönten rote Paradiesäpfel, und vor den Fenstern hatte die blaue Beißbeere Vorhänge aufgemacht. Das ist alles, sagte eines Tages Mahot. Jetzt werden wir bald die Kohlen ausladen und heimkehren. Der Papa wird froh sein, nicht? Die Kleine schüttelte den Kopf.

Man legt sie auf den Rücken. Man macht eine Suppe daraus. Kürbisse Nein ich weiß es nicht mehr helft mir. Der Teufel hol mich, meinte Mahot, Schildkröten vielleicht? Ja, sagte die Kleine. Schildkröten. Nicht das alles, sagte Mahot. Und dein Papa? Papa, der hat mich das gelehrt. Das ist stark, sagte der Indier. Gelehrt was? Alles was ich sage, die Fliegen, die leuchten, die Vögel und die Kürbisse.

Rote und gelbe Schlingpflanzen kletterten um die Fenster, und zu beiden Seiten des Türeingangs standen hölzerne erdgefüllte Kübel, mit Vergißmeinnicht, Reseda und Geranium. Ein Mann, der ein nasses Hemd klatschend über die Bordwand schlug, sagte zu dem, der mit dem Bootshaken hantierte: Mahot, willst'n Happen essen, solang wir da auf die Schleuse warten? Nicht übel, antwortete Mahot,

Und am Morgen, die Barke war noch vertäut, da hörten sie wieder kleine Schläge gegen die runden Scheiben, und Lügner! rief eine kleine, feine Stimme. Der Indier und Mahot traten aus dem kleinen Haus. Ein schmales bleiches Gesicht wandte sich ihnen zu, drüben auf dem Ufer; und die Kleine rief wieder, und wieder, während sie landeinwärts lief: Lügner! Ihr seid alle Lügner! Die Wilde

Seh doch einer! rief Mahot. Das Fräulein! Und deine Schleuse? Morgen in der Frühe werden wir's sehen. Der Papa wäre nicht erfreut. Ist man im Schwänzen groß geworden? frug der Indier. Die kleine Stimme sagte gar nichts mehr, und das schmale blasse Gesichtchen verschwand in der Hütte. Die Nacht schloß die Mauern des Kanals. Das grüne Wasser stieg an den Toren der Schleuse hinauf.