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Aktualisiert: 14. September 2025
Diesmal hielt Moni aber sein kleines Mäggerli die ganze Zeit im Arm fest, riß ihm die guten Blättlein selber ab und ließ es aus seiner Hand fressen. Das gefiel dem Geißlein am allerbesten, es rieb ganz vergnügt von Zeit zu Zeit sein Köpfchen an Monis Schulter und meckerte fröhlich. So war der ganze Morgen vergangen und Moni merkte erst an seinem Hunger, daß es spät geworden war.
Aber anders war das Tierlein nicht zu retten. Er dachte auch, der liebe Gott würde ihm gewiß beistehen, dann könnte es ihm gelingen. Er faltete seine Hände, schaute zum Himmel auf und betete: "Ach lieber Gott, hilf mir doch, daß ich das Mäggerli erretten kann!" Jetzt war er voller Vertrauen, daß alles gutgehen werde, und eilig kletterte er den Felsen hinauf, bis er bei dem Ast oben angelangt war.
Dann konnte er auch wieder fröhlich sein, das fühlte Moni. Er wollte sich von der Last befreien, die ihn bedrückte, er wollte gehen und alles dem Wirt sagen aber dann? Dann wurde Jörgli seinen Vater nicht überreden, und der Wirt würde das Mäggerli totstechen. O nein! Das konnte er nicht aushalten, und er sagte: "Nein, ich tue es nicht, ich sage nichts."
Erst konnte er kein Wort sagen, aber jetzt jammerte er laut und rief: "Nein, nein, das dürfen sie nicht tun, Mäggerli, das dürfen sie nicht tun. Sie dürfen dich nicht schlachten, das kann ich nicht ertragen. Oh, ich will lieber gleich mit dir sterben. Nein, das kann ja nicht sein!"
Der Weg war steil, und oben waren gefährliche Stellen an der schroffen Felswand, aber er wußte einen sicheren Weg. Und die Geißen waren ja vernünftig und verliefen sich nicht so leicht. Er ging bergauf, und lustig kletterten ihm alle seine Geißen nach. Sie waren bald vor, bald hinter ihm, das kleine Mäggerli blieb immer ganz in seiner Nähe.
Dann setzte er sich noch ein wenig auf den Boden und streichelte das Zicklein, das immer noch an allen seinen zarten Gliedern zitterte, und tröstete es über die ausgestandene Angst. Als wenig später Zeit zum Aufbruch war, setzte Moni das Zicklein noch einmal auf seine Schultern und sagte fürsorglich: "Komm, du armes Mäggerli, du zitterst ja immer noch.
Moni glaubte, Berg und Tal und die ganze Welt noch nie so schön gesehen zu haben. Sein Zicklein ließ er den ganzen Tag nicht aus den Augen. Er zog ihm die besten Kräutlein aus und fütterte es und sagte immer wieder: "Mäggerli, du gutes Mäggerli, du mußt nicht sterben, du bist jetzt mein und kommst mit mir auf die Weide hinauf, solange wir leben."
Sie saß jetzt hinter dem Moni und schaute aus dem behaglichen Winkel vergnügt in den strömenden Regen hinaus. Das Mäggerli stand vor seinem Beschützer unter dem vorragenden Felsen und rieb zärtlich sein Köpfchen an seinem Knie. Und dann schaute es erstaunt zu ihm auf, denn Moni sagte kein Wort, das war das Zicklein nicht gewohnt.
Moni legte sich auf den Boden und beugte sich vor. Dort unten bewegte sich etwas. Jetzt sah er's deutlich, tief unten hing das Mäggerli an einem Ast, der aus dem Felsen herauskam, und winselte zum Erbarmen. Es mußte hinuntergefallen sein. Glücklicherweise hatte der Ast es aufgehalten, sonst hätte es in den Abgrund stürzen müssen.
"Du wirst doch nicht glauben, daß ich so etwas mit dem Geißlein mache", sagte der Moni ganz entrüstet. Er zog das Mäggerli zu sich und hielt es fest, als müßte er es schützen. "Um das Geißlein mußt du dich nicht mehr lange sorgen", fing Jörgli wieder an, "das kommt nicht mehr hier herauf." "Was? Was? Was sagst du, Jörgli?" fuhr Moni auf. "Pah, weißt du's denn nicht?
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