Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 17. Juni 2025


Bald darauf erschien ein munterer Knabe, der sich bei Wilhelmen als seine Bedienung ankündigte und das Abendessen brachte, bei der Aufwartung von der Ordnung des Hauses, wie man zu frühstücken, zu speisen, zu arbeiten und sich zu vergnügen pflegte, manches erzählte und besonders zu Lotharios Ruhm gar vieles vorbrachte. So angenehm auch der Knabe war, so suchte ihn Wilhelm doch bald loszuwerden.

Das Gespräch auf dem Wege war nicht lebhaft; sie kamen zur Gartentüre herein und sahen Lydien auf einer Bank sitzen; sie stand auf, wich ihnen aus und begab sich ins Haus zurück; sie hatte ein Papier in der Hand, und zwei kleine Mädchen waren bei ihr. "Ich sehe", sagte Therese, "sie trägt ihren einzigen Trost, den Brief Lotharios, noch immer bei sich.

Er fand mit Verwunderung Lotharios Lehrjahre, Jarnos Lehrjahre und seine eignen Lehrjahre daselbst aufgestellt, unter vielen andern, deren Namen ihm unbekannt waren. "Darf ich hoffen, in diese Rollen einen Blick zu werfen?" "Es ist für Sie nunmehr in diesem Zimmer nichts verschlossen." "Darf ich eine Frage tun?"

Er wünschte allein zu sein, denn er fühlte sich in seiner Lage äußerst gedrückt und beklommen. Er machte sich Vorwürfe, seinen Vorsatz so schlecht vollführt, seinen Auftrag nur halb ausgerichtet zu haben. Bald nahm er sich vor, den andern Morgen das Versäumte nachzuholen, bald ward er gewahr, daß Lotharios Gegenwart ihn zu ganz andern Gefühlen stimmte.

"Lassen Sie mich noch etwas sagen", fiel Wilhelm ihm ein; "denn um mein ganzes Geschick wird ja doch diesmal das Los geworfen. In diesem Augenblick kommt mir der Eindruck zu Huelfe, den Lotharios Gegenwart beim ersten Anblick mir einpraegte und der mir bestaendig geblieben ist. Dieser Mann verdient jede Art von Neigung und Freundschaft, und ohne Aufopferung laesst sich keine Freundschaft denken.

VIII. Buch, 6. Kapitel Sechstes Kapitel Die Gesellschaft hatte sich eben wieder begegnet, und unsere Freunde sahen sich genoetigt, das Gespraech abzubrechen. Nicht lange, so ward ein Kurier gemeldet, der einen Brief in Lotharios eigene Haende uebergeben wollte; der Mann ward vorgefuehrt, er sah ruestig und tuechtig aus, seine Livree war sehr reich und geschmackvoll.

Das Sicherste bleibt immer, nur das Nächste zu tun, was vor uns liegt, und das ist jetzt", fuhr er mit einem Lächeln fort, "daß wir eilen, ins Quartier zu kommen." Wilhelm fragte, wie weit noch der Weg nach Lotharios Gut sei, der andere versetzte, daß es hinter dem Berge liege. "Vielleicht treffe ich Sie dort an", fuhr er fort, "ich habe nur in der Nachbarschaft noch etwas zu besorgen.

"Geist meiner Freundin!" rief er aus, "umschwebe mich! und wenn es dir möglich ist, so gib mir ein Zeichen, daß du besänftigt, daß du versöhnt seist!" Unter diesen Worten und Gedanken war er auf die Höhe des Berges gekommen und sah an dessen Abhang an der andern Seite ein wunderliches Gebäude liegen, das er sogleich für Lotharios Wohnung hielt.

Von den Endzwecken dieser Geheimnisse verstehe ich nichts, aber diese neueste Absicht, mir Theresen zu entreissen, sehe ich nur allzu deutlich. Auf einer Seite malt man mir das moegliche Glueck Lotharios, vielleicht nur zum Scheine, vor; auf der andern sehe ich meine Geliebte, meine verehrte Braut, die mich an ihr Herz ruft. Was soll ich tun? Was soll ich unterlassen?"

Lotharios Neigung beglückte mich in dem Augenblicke, da ihr Verlust mir noch sehr schmerzhaft war, und ich wünschte die Lücke, die sie mir in ihrem Geschenk zurückgelassen hatte, durch das Bild meines Freundes auszufüllen.

Wort des Tages

kontrahent

Andere suchen