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Aktualisiert: 19. Juli 2025


Der Deutsche Trauben=Saft, der Wein von unsern Reben, Wird selten beym Besuch und Gastmahl hergegeben. Der ist zu schlecht darzu. Es lüstert Mund und Seel Nach neuer Leckerey gleich wie dort Israel. Ein neuer Tag muß auch ein neu Gericht ersinnen! Um der Verschwendung nur das sträfliche Beginnen Aufs strengste, uns zum Spott und Schaden, zu vollziehn.

So hoch, so königlich, so frey das Volk regiert, So viel es Seegen auch an Zeitlichen verspührt, So wurde doch ihr Leib nicht prächtig eingehüllet, Die Lippen wurden nicht mit Leckerey erfüllet, Scharlachen, Rosinroth, das war von ihnen fern, Sie widmeten es nur zum Heiligthum des HErrn. Das beste ihrer Kost, das niedlichste der Speise, Verehrten sie dem HErrn, zu seinem Hohen Preise.

Mir fällt die Ursach jetzo bey: Der Bürger an dem Niel veracht die Leckerey Und Wollust im Getränk, in Speisen und in Essen, Und hat die Zärtlichkeit bey seinem Thee vergessen. Er flieht den leckerhaft und delicaten Schmauß, Und härtet seinen Leib durch Wind und Hitze aus.

Wie enge schrenkt sich doch jetzt Witz und Klugheit ein. Was wird die Leckerey noch weiter unterfangen? Habt acht, ich warne euch ihr schnell und krummen Schlangen, Man stellt euch würklich nach, und macht euch endlich ein, Als soltens köstliche und rare Bricken seyn. Ihr Regen=Würmer weicht, kriecht ja nicht aus der Erden, Ihr müst sonst würklich noch zu Wasser=Schmerlen werden.

Eh noch die Speisen reif, wenn sie noch wäßrig grün, und roh und sauer sind, so lüstert man nach diesen. Da heists: Wenns andre schon auf ihrem Tisch geniessen, So eckelt mir davor. Was theuer ist, schmeckt gut; Was viele Thaler kost, das labet Zung und Blut. Die alte Redlichkeit in Speisen und in Essen, Bringt jetzt die Leckerey und Wollust ins vergessen.

Dieß aber widerspricht der Klugheit auf der Erden, Wenn er sich dran gewöhnt, und seinen Mund nicht zwingt, Dieß ers aus Leckerey und Übermuth verschlingt.

Leckerey und Spielwerk weicht der aufkeimenden Begierde, eben so frey, eben so geehrt, eben so glücklich zu werden, als es sein älteres Geschwister sieht. Schon längst waren die Bessern von jenem Theile des Menschengeschlechts gewohnt, sich durch einen Schatten solcher edlern Bewegungsgründe regieren zu lassen.

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