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Aktualisiert: 4. Juni 2025
Wenn sich die Philosophie mit alternativen Formen der Lebenspraxis auseinandersetzt, kann sie auf sehr praktische Weise den Menschen helfen, sich einerseits von der Fortschrittsbesessenheit sofern wir Fortschritt verstehen als eine Folge sich ständig übertreffender Rekorde in Produktion, Distribution und Erwartung und andererseits von der Furcht vor all den Konsequenzen des Fortschritts zu befreien.
Der Übergang vom Sprechen zum Schreiben entspricht dem Übergang von einer pragmatisch-affektiven Lebenspraxis zu einer pragmatisch-rationalen Ebene mit linearen Beziehungen zwischen den Menschen und ihrer Umwelt. Sie vollzieht sich im Zusammenhang der Evolution vom Synkretistischen zum Analytischen.
Mit dem Aufkommen der Schrift war die Verbreitung der Sprache nicht mehr an die Mobilität ihrer Sprecher gebunden. Die in der Schrift ausgedrückten Gedanken konnten außerhalb ihres Entstehungszusammenhangs geprüft werden. Damit fallen die Funktion der Verbreitung durch Sprache und der Bewertung in der Lebenspraxis zusammen.
Doch in dem Moment, in dem der Anspruch der Schriftkultur, alles erklären zu können und das einzige Medium für neue Theorien zu sein, seine Grenzen erreichte, blieben auch die Universitäten hinter der Entwicklung der Lebenspraxis zurück.
Die aufgewiesene Dynamik des Umbruchs in Wissenschaft und Philosophie steht im Zusammenhang mit der zugrundeliegenden Struktur jener Lebenspraxis, die die Abkehr von der Schriftkultur herbeigeführt hat.
Der Film als Medium sui generis mit ganz eigenen Merkmalen wurde erst in der jüngeren Vergangenheit so erfahren, und zwar im allgemeinen Zusammenhang einer Lebenspraxis, die sich allmählich von den Einschränkungen schriftkultureller Bildung befreite. Das Medium des Films integriert das Audiovisuelle und die Bewegung.
Wir haben im einzelnen zeigen können, wie Lebenspraxis, Selbstkonstituierung und Identitätsbildung in der Menschheitsentwicklung einhergingen mit der Entwicklung von immer differenzierteren und abstrakteren Zeichensystemen, die schließlich in der Schriftkultur und den aus ihr hervorgehenden Errungenschaften im Produktionsbereich, im sozialen, politischen und künstlerischen Leben sowie in Bildung und Freizeit gipfelten.
Doch obwohl solche Empfehlungen den neuen Kontext unseres gesellschaftlichen Lebens und unserer Lebenspraxis berücksichtigen, stellen sie ihn doch nicht in den weiteren Zusammenhang der veränderten allgemeinen Strukturen und lassen so die Relevanzkriterien vermissen, die außerhalb ihres eigenen Kompetenzbereichs liegen.
Die derzeitigen Finanzprobleme machen sich hier besonders bemerkbar: überall fehlt es an Geld, verbeamtete Professoren kosten mehr, als sich die Gesellschaft leisten kann; die auf eine illustre Geschichte zurückgehenden Studienpläne wurden in fast keinem Fall auf die neue Lebenspraxis ausgerichtet.
Der Verlust des Zentrums bedeutet paradoxerweise, daß der Mensch auch seine zentrale Rolle und seinen Bezugswert verliert. Innerhalb der durch die Schriftkultur gekennzeichneten Lebenspraxis wurden Maschinen weniger oft ausgewechselt; selbst wenn sie ausgewechselt oder verändert wurden, behielt der, der sie betrieb, seinen Platz.
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