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So ist es gewiß auch Ihnen, liebe Charlotte, damals mit Ihrer Freundin gegangen. Ich wünsche sehr, daß Sie Ihre Lebenserzählung fortsetzen. – Nun leben Sie herzlich wohl und gedenken Sie meiner, der Ihnen immer mit gleicher Teilnahme zugetan bleibt. Berlin, den 22. März 1825.

Mir ist er jedoch nicht eigen, und er gehört auf alle Fälle zu denjenigen religiösen Vorstellungen, die nicht allgemein geboten sind, sondern bei denen es auf die individuelle Neigung und Stimmung ankommt. Es wird mich sehr freuen, wenn Sie Zeit und Stimmung haben, Ihre Lebenserzählung fortzusetzen.

Ich bin aber von Ihrer Lebenserzählung abgekommen. Es ist eine sehr eigentümliche, aber in der Unschuld eines aufkeimenden, noch vor sich selbst gar nicht entfalteten Gemüts, natürliche und liebenswürdige Richtung in Ihrem Herzen, in jener Zeit, daß Sie sich nur nach einer Freundin sehnten, und jede andere Sehnsucht Ihnen fremd war.

Immer schütten Sie Ihr beklommenes Herz mir aus, immer werden Sie dieselbe Teilnahme in mir finden, die keiner Veränderung fähig ist. Ganz der Ihrige. Den 16. Dezember 1828. Es wird mich sehr freuen, eine Fortsetzung Ihrer Lebenserzählung zu bekommen.

Ich habe zwei recht liebe Briefe von Ihnen bald nacheinander empfangen, liebe Charlotte, die mir herzliche, wahre Freude gemacht haben, und wofür ich Ihnen ebenso herzlich danke. Die Güte und Liebe, die Sie mir so treu, wahr und natürlich bezeigen, tut meinem Herzen unendlich wohl, und wenn ich auch fühle, daß, wenn Sie von mir reden, das nur nach der Art ist, wie Sie mich ansehen, nicht gerade wie ich wirklich bin, so freut es mich, selbst da ich viel abbrechen muß, da ja dies liebevolle Zusetzen eine Folge und ein Beweis Ihrer Empfindung ist. Die Erinnerungen an Pyrmont haben mich sehr gefreut, auch mir steht noch vieles, sehr vieles in der Erinnerung von jener Zeit her. Mancher Gespräche unter uns erinnere ich mich auch noch. Es war in jener Zeit und selbst in der Gegend eine Scheide im Urteil über viele Dinge, auch über Dichtungen und Charakterformen, die in jeder Zeit sehr in Verbindung miteinander stehen. Die einen lebten mehr in Klopstock, den Stolbergen, und den Dichtern und Theaterstücken, die ruhiger und weniger excentrisch hinliefen; die andern mehr in Goethe, Schiller, von dem man damals eigentlich nur die ersten Stücke hatte (Die Räuber, Fiesko), und allem Regellosen, Excentrischen. Ich stand noch sehr unentschieden. Sie schienen mir mehr auf die erste Weise gebildet. Ich erinnere mich, daß Sie die Schillerschen Stücke nicht liebten. Alles das ist mir sehr im Gedächtnis geblieben, und ist mir noch heute, selbst außer der Persönlichkeit, merkwürdig, weil sich seit jener Zeit, auch in den inneren Ansichten, viel mehr verändert hat, als die doch nicht so unendlich lange Reihe der Jahre voraussehen ließe. Darum ist es mir auch sehr angenehm, wenn Sie, liebe Charlotte, gerade in Ihrer Jugend recht lange verweilen, in der Fortsetzung Ihrer Lebenserzählung. Ich werde Ihnen sehr dankbar sein, wenn Sie sich dieser Arbeit recht sorgfältig unterziehen. Auch wünschte ich genauer zu erfahren, durch welche Bücher Sie schon früh eine so ungewöhnlich ernste Bildung und Stimmung bekommen haben, und wie und wodurch diese in späteren Jahren sich so sehr befestigt hat. Ich wiederhole auch hier, Sie können in dem allen nicht weitläufig genug sein. Über das: jemand nach seinem Charakter behandeln, kann ich nicht ganz Ihrer Meinung sein. Ich tue es immer, einesteils weil es leicht zum Zwecke führt, dann, weil ich nicht berufen bin, auf den Charakter der Menschen gegen ihren Willen einzuwirken, endlich, weil die Menschen dabei glücklich und heiter bleiben und man gern Glück und Heiterkeit um sich verbreitet. Allein, was mich selbst betrifft, so wünsche ich immer und tue alles dazu, daß mich die Menschen nicht nach meinem Charakter nehmen mögen. Denn was heißt das anders, als den Charakter, wie er nun einmal ist, für abgeschlossen und unveränderlich annehmen, und ihn in allem, was er in sich enthält, zu bestärken? Nun aber ist keines Menschen Charakter fehlerfrei, es heißt also auch, den Menschen in seinen Fehlern bestärken. Ich weiß wohl, daß es mich manchmal tief schmerzt, wenn ich gegen meinen Charakter behandelt werde, allein ein solcher innerer Schmerz ist allemal heilsam, und das wahre Glück beruht gar nicht auf Schmerzlosigkeit. In dem Grade nun, daß die Menschen meines vertrauten Umgangs mir zu erkennen geben, daß Sie auch gern mit Kraft und Selbstverleugnung an sich arbeiten, daß sie heilsame Schmerzen nicht scheuen, behandle ich auch sie weniger mit Rücksicht auf ihren Charakter, und so könnte ich wohl bisweilen gegen die, welche mir innerlich am nächsten stehen, gerade am wenigsten schonend erscheinen. – Es tut mir sehr leid, aus einzelnen

So wie man aber von dem Grundsatz abgeht, bei einer Lebenserzählung nur bloß und einfach die Erinnerungen seines Gedächtnisses abzuschreiben und gänzlich darauf Verzicht zu leisten, zu beurteilen, was wohl gesagt werden kann, und was verschwiegen oder verhüllt werden muß, so ist der Reiz einer wahren Naturschilderung dahin.

Denn es hört nun aller Maßstab der ganzen Szene auf, den der Art und dem Grade nach bloß das Wort selbst, einfach ausgesprochen, geben kann. Ich sage Ihnen das so ausführlich, weil ich mit Ihnen recht offenherzig und nicht bloß obenhin über die Fortsetzung Ihrer Lebenserzählung sprechen möchte.

Ihrer fortgesetzten Lebenserzählung sehe ich, nach dem, was Sie mir sagen, in den nächsten Tagen mit großer Freude entgegen. Leben Sie herzlich wohl. Mit unveränderlicher, anteilvoller Anhänglichkeit der Ihrige. Tegel, den 10. September 1826. Ich habe, liebe Charlotte, Ihre Briefe, nebst dem mit Ungeduld erwarteten neuen Heft Ihrer Lebensgeschichte empfangen und danke Ihnen recht herzlich dafür.

Sie klagen nicht darüber, und wenn Sie es täten, würde es mich vielleicht weniger rühren. – Auch wünsche ich, Sie könnten bald mit freierer Muße an Ihre Lebenserzählung denken, die mir so viel Freude macht. Es schien Ihnen, als Sie diese Hefte anfingen, als würden Sie nie endigen.

Um zu Ihrer Lebenserzählung zurückzukehren, so kann ich Ihnen nur wiederholen, daß Sie mir durch die Fortsetzung wahre Freude machen werden, muß aber auch hinzusetzen, daß meine Bitte immer von der Voraussetzung ausgeht, nicht bloß, daß Sie es gern tun, das weiß ich gewiß, sondern auch, daß Sie Stimmung und Zeit in Anschlag bringen, und sich nur dann damit beschäftigen, wenn beide es erlauben; ich weiß ja, wie gewissenhaft Sie Ihre Zeit anwenden und darüber denken, und Sie wissen, wie dies meine wahre Achtung für Sie erhöht.