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Dezember fand zur Beratung verschiedener Angelegenheiten eine Zusammenkunft statt, an der nicht nur die vornehmsten Männer unserer Niederlassung, sondern auch Bang Lawing, der Häuptling der Kajan am Ikang, Teil nahmen.

Fährt man den Mahakam weiter abwärts, so gelangt man in das Gebiet der Kajan, die nach dem im Jahre 1901 erfolgten Tode ihres Häuptlings Kwing Irang unter dessen Neffen Bang Lawing stehen. Der Stamm der Kajan beherrscht den zwischen dem Sumwé und dem Dini gelegenen Teil des Mahakamgebietes.

Nachdem Bang Lawing, der jetzige Häuptling der Mahakam Kajan, die Leiche seiner Mutter in Batu Baung beigesetzt hatte, trennte er sich von der Gesellschaft und lief stundenlang durch den pfadlosen Wald nach Hause, statt mit den anderen den Fluss hinabzufahren. Später konnte er nicht angeben, wie er nach Hause gelangt war. Empfinden die Bahau Scham, so erröten sie oft bis tief auf die Brust.

Der gute Erfolg unseres Zuges erfüllte manche Bewohner von Long Deho mit gemischten Gefühlen. Ibau Adjang und Lawing begrüssten mich anfangs sehr herzlich, nachdem sie sich aber bei mir niedergesetzt hatten, verfinsterten sich ihre Gesichter mehr und mehr und sie sahen mit angstvollen und scheuen Blicken zu mir auf.

Wahrscheinlich infolge dieser geheimen Zusammenkunft teilte Kwing Irang mir mit, er habe seine Reise flussabwärts aufgegeben. Am 9. April kehrte der erwartete Lawing von der Jagd zurück. Da das Wasser zu fallen begann, so dass Bo Ibau hinauffahren konnte, um die Männer aufzurufen, drang ich bei Bang Jok darauf, über die Reiseangelegenheit nochmals gemeinschaftlich zu überlegen.

Mit Bang Jok im selben Hause wohnte auch dessen jüngerer Bruder Lawing Jok, der viel weniger Energie und Verstand besass als er und sich hauptsächlich mit Ackerbau, Jagd und Fischfang beschäftigte, mit denen Bang Jok sich, gegen alle Bahausitte, überhaupt nicht abgab. Auch Lawing besass nur eine Frau, von der er mehrere Kinder hatte.

Da Bang Lawing vom Ikang augenblicklich anwesend war, wurde diese Staatsangelegenheit von den beiden Häuptlingen im Geheimen behandelt, denn als ich mich am folgenden Morgen in der Frühe als Arzt nach Kwing Irangs Wohnung begab, um mich nach dem Befinden einer seiner Frauen zu erkundigen, fand ich dort die beiden Häuptlinge, einige der vornehmsten Alten des Stammes und Banjin versammelt.

So pflegte z.B. Bang Jok jedes Jahr, nachdem der Reis gesät und der Nahrungsmangel vor dem Eintritt der neuen Ernte am grössten war, mit seiner ganzen Familie und der seines Bruders Lawing nach Long Bagung unterhalb der Wasserfälle zu ziehen, wo die Zustände infolge der Reiseinfuhr von der Küste günstiger lagen.

Ihrer Form nach stammten sie von den Hindu her. Am eigentümlichsten erschien mir eine Stierfigur, die auch von den Bahau als der wichtigste Teil der Gruppe angesehen wurde. Wie diese mir nämlich erzählten, wollte, der Überlieferung nach, Hang Lawing, dessen Grab wir am Batu Tewang sahen, einst, als er mit über 100 Mann an dieser Stätte vorüber in den Krieg zog, diesen Stier mitnehmen.