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Aktualisiert: 17. Juni 2025
Der Vertrag war für Kurhessen eine politische Notwendigkeit, er rettete das Land aus namenlosem Elend. Selbst der Kasseler Landtag wagte nicht zu widersprechen. Die mitteldeutschen Verbündeten freilich drohten und lärmten. Nicht ohne Grund: Kurhessen hatte in den rohesten Formen seine Vertragspflicht gebrochen, ohne auch nur ernstlich eine Verständigung mit den alten Bundesgenossen zu versuchen.
Haben wir, die Freisinnigen und die bürgerlichen Demokraten im Land, nicht gerade deshalb vor zwei Jahren Petitionen an den Landtag um Erlaß eines anständigen Versammlungsgesetzes in Umlauf gebracht? Wie kommt der Redner dazu, alles das jetzt völlig zu ignorieren? Alle, die so fragen, bitte ich aber, ihre Ansicht auf kurze Zeit zurückzusetzen und meine Rede bis zu Ende anzuhören.
Mit einem Worte: unser Kredit war erschüttert, unsere Papiere standen tief unter dem Nennwerte, und wenn der Landtag eine neue Anleihe vielleicht auch lieber als neue Steuern bewilligt hätte, so waren die Bedingungen, die dem Lande auferlegt worden wären, doch solcher Art, daß die Begebung schwierig, wenn nicht unmöglich erschien.
Der untertänige Landtag stimmte der Ansicht des Ministers zu, als dieser erklärte: eine Erhöhung der Staatseinnahmen sei überflüssig; für Nassaus europäische Politik wie für seine Volkswirtschaft könne der Anschluß an Preußen nur gefährlich werden.
Das war Unsinn. Welches Schloß? Delphinenort. Schloß Delphinenort im nördlichen Stadtgarten. Das war Narrengeschwätz. Verkauft? An wen? An Spoelmann. Lächerlich. Was sollte er damit anfangen? Es wiederherstellen und bewohnen. Sehr einfach. Aber vielleicht hatte unser Landtag ein wenig in solche Angelegenheit dreinzureden. Den Landtag kümmerte das gar nicht.
Daß weder der Landtag noch die Presse gegen diese Gesetzwidrigkeit entschieden Stellung nahm, daß das Ministerium sich feige auf einen nicht anwendbaren Paragraphen berief, das alles war wirklich verächtlicher Byzantinismus. Das Recht mißachtet, die Würde des Staates preisgegeben, um das Ansehen eines Monarchen gegen ein Witzwort zu wahren.
Ein rocher de bronce war Preußen noch immer, dem er galt, denn als die Frage der Abänderung des Dreiklassenwahlrechts im Landtag endlich zur Besprechung kam, da erklärte die Regierung: das Reichstagswahlrecht ist unannehmbar, und fügte der Absage durch den Mund des Ministers von Bethmann Hollweg die versteckte Drohung hinzu: »das Gefühl der Unlust besteht ja auch im Reiche, wo wir noch dieses angeblich ideale Wahlrecht besitzen.« Noch!
Was zu allererst in die Augen springt: diese ganzen Verhandlungen, die schriftlichen wie die Debatten, stehen auf einem bemerkenswert hohen Niveau auf unvergleichlich viel höherem Niveau als die politischen Verhandlungen in unserem Landtag während der letzten Jahre.
Und auf diese Erklärung hin hat dann der Landtag ohne weitere Diskussion den Müllerschen Entwurf ohne den Zusatz angenommen.
Hatte etwa der Staat eine Unterhaltungspflicht an Schloß Delphinenort? Dann hätte es hoffentlich besser ausgesehen um das schöne Ding. Und also hatte der Landtag =nicht= dreinzureden. Die Verhandlungen waren wohl allgemein weit vorgeschritten? Allerdings. Denn sie waren abgeschlossen. Ei, und so war man denn natürlich wohl gar in der Lage, den genauen Kaufpreis zu nennen? Aufzuwarten.
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