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Aktualisiert: 29. Juni 2025
Er trottete ruhigen Schrittes dahin, um sein Pferd nicht überanzustrengen, und wer ihn so sah, hätte gewiß nie geglaubt, daß er auf einem Wege fahre, den die wilden Horden der Tartaren jederzeit abschneiden konnten. Nadia faßte Michael Strogoff’s Hand sicherer und trat zur Seite. Die Kibitka hielt; lächelnd sah deren Führer das junge Mädchen an.
„Ei, wo wandert Ihr denn hin?“ fragte er mit freundlich theilnehmendem Blicke. Der Ton dieser Stimme belehrte Michael Strogoff, daß er dieselbe irgendwo schon einmal gehört habe. Ohne Zweifel genügte ihm dieser Anhaltepunkt, um den Führer der Kibitka wieder zu erkennen, denn seine sorgenvolle Stirn heiterte sich plötzlich auf.
„Aber wenn ich an seinen Schmerz denke, fuhr er fort, zu sehen, daß sein armer Sohn geblendet worden ist! O, in dieser Welt mischt sich Freude und Schmerz doch immer!“ Jedenfalls bewegte sich die Kibitka jetzt schneller vorwärts und legte, Michael Strogoff’s Rechnung nach, zehn bis zwölf Werst in der Stunde zurück. Am 28.
Doch Nicolaus und sein Pferd erschienen an jenes so gewöhnt, daß weder der Eine noch das Andere je davon abgingen. Drei Stunden lang zog das Pferd in gleichem Schritte weiter, dann ruhte es während einer Stunde, – und das Tag und Nacht. An den Haltestellen weidete das Thier und die Insassen der Kibitka nahmen in Gesellschaft des treuen Sersko einen Imbiß ein.
Zum ersten Male seit dem traurigen Zusammentreffen mit Iwan Ogareff in Omsk fühlte sich der Courier des Czaaren weniger beunruhigt und durfte hoffen, daß sich kein neues Hinderniß zwischen ihm und seinem Ziel erheben werde. Die Kibitka rollte nun schräg nach Südosten und traf nach einem Wege von etwa fünfzehn Werst wieder auf die lange Straße durch die Steppe.
Die Kibitka war mindestens für zwanzig Personen verproviantirt, und Nicolaus stellte opferwillig seine Vorräthe den beiden Gästen, die er für Bruder und Schwester hielt, zur Verfügung. Nach eintägiger Ruhe gewann Nadia ihre Kräfte so ziemlich wieder. Nicolaus sorgte nach Kräften für ihr Wohlergehen.
Dann fuhr er fort: „Dem Schicksal kann man ja doch nicht entgehen!“ Er trieb das Pferd wieder an. Trotz des unglücklichen Vorzeichens verlief der Tag doch ohne jede Störung. Am nächsten Tage, dem 6. September, gegen Mittag, hielt die Kibitka in Alsalewsk, das ebenso verlassen war, wie die ganze Umgebung.
Michael Strogoff glaubte also gegründete Aussicht zu haben, seine Reise binnen acht, höchstens zehn Tagen zu vollenden und vor dem Großfürsten zu erscheinen. Bei der Abfahrt aus Biriusinsk lief ein Hase, etwa dreißig Schritt vor der Kibitka, über den Weg. „O weh! rief Nicolaus.
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