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Auch bei diesem unerwarteten Angriff verlor Michael Strogoff seine Kaltblütigkeit nicht. Da er seine Feinde nicht sehen konnte, war es ihm auch unmöglich, sich irgendwie zu vertheidigen. Hätte er seine Augen gebrauchen können, er würde es wohl versucht haben, obwohl das nur zu einem schrecklichen Blutvergießen geführt hätte.

Nadia, begann er, sobald der Franzose und der Engländer sich eingeschifft haben, so bitte sie, zu mir zu kommen.“ Jene waren wirklich Harry Blount und Alcide Jolivet, welche nicht der Zufall, sondern die Gewalt der Umstände, ebenso wie Michael Strogoff, nach dem Hafen von Livenitchnaia geführt hatte.

Michael Strogoff gehörte zu den Menschen, die sich erst dann nicht mehr regen, wenn sie todt zusammengebrochen sind. Jetzt lebte er noch, war sogar ganz unverwundet geblieben, das kaiserliche Handschreiben verwahrte er noch immer, sein Incognito war noch unverletzt.

In dem Augenblicke, als Michael Strogoff den Tarantaß erreichte, wälzte sich ihm eine enorme Masse entgegen. Es war ein ungeheurer Bär. Der Sturm mochte ihn aus dem Gehölz, das diese Abhänge der Uralberge bedeckt, vertrieben und er eine Zuflucht in seiner gewohnten Höhle gesucht haben, in derselben, welche eben Nadia deckte.

Nadia nahm ihren Platz im Wagen wieder ein, und Michael Strogoff setzte sich neben sie. Vor der vollkommen niedergelassenen Wagendecke hingen zwei Ledervorhänge herab, welche die Insassen bis zu gewisser Grenze vor dem Regen und Sturme schützen mußten.

Beim Scheine der Blitze sah jetzt Michael Strogoff auf der Straße und gegen zwanzig Schritt vor sich zwei Männer auf dem hohen Rücksitz eines sonderbaren Fuhrwerks, das in dem tiefen Schlamme eines ausgefahrenen Geleises fest zu sitzen schien.

Inzwischen stand Michael Strogoff aufrecht da, mit einem Blicke voll männlichen Stolzes auf den Emir, voll Verachtung gegen Iwan Ogareff. Er erwartete sterben zu müssen, und doch hätte man vergeblich ein Zeichen der Schwäche an ihm zu entdecken gesucht.

Auf dem Boden hinkriechend, näherte sich Michael Strogoff seinem Pferde, das sich gelagert hatte. Er streichelte es mit der Hand, sprach ihm leise freundlich zu und brachte es geräuschlos wieder auf die Füße. Eben jetzt verlöschten zu Michael Strogoff’s Glück die völlig niedergebrannten Fackeln, und es herrschte, mindestens unter den Gipfeln der Lärchenbäume, die dichteste Finsterniß.

Wann werden wir auf dem Gipfel des Kammes anlangen? fragte Michael Strogoff den Jemschik.

Sie wartete. Michael Strogoff ebenfalls. Sie hatte gar keinen Versuch gemacht, den Waggon zu verlassen. Kein Laut kam über ihre Lippen. Beide blieben ganz ruhig. „Eine energische Natur!“ dachte Michael Strogoff. Inzwischen war jede Gefahr vorüber.