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In der Ferne verschwanden die letzten Tartaren. Michael Strogoff und Nadia standen ganz, ganz allein. „Was werden sie mit unserm Freunde anfangen? rief Nadia. Armer Nicolaus! Das Zusammentreffen mit uns mußte Dir so verhängnißvoll werden!“ Michael Strogoff erwiderte nichts.

Michael, fuhr Nadia fort, weißt Du es nicht, daß er Dich zu schützen suchte, als Du ein Spielball der Tartaren warst, daß er sein Leben für Dich wagte?“ Michael Strogoff schwieg noch immer. Regungslos, den Kopf in die Hand gestützt, hing er seinen Gedanken nach. Hörte er überhaupt, da er keine Antwort gab, was das junge Mädchen zu ihm sprach?

Wer weiß, ob es uns überhaupt möglich werden wird, diese Stadt zu erreichen, bevor sie den Tartaren in die Hände fällt! Ich werde mich also auf den Relais nie längere Zeit aufhalten, als das Umspannen der Pferde erfordert, und werde Tag und Nacht reisen.

Wir werden morgen, sagte er, die Arbeiten am rechten Ufer besichtigen. Die Angara bringt schon Eisschollen mit, sie wird bald eine feste Decke erhalten und den Tartaren den Uebergang ermöglichen.

Es lag auf der Hand, daß an eine Ueberschreitung der Angara gar nicht zu denken sei, so lange dieses Gewirr von Eisstücken das Bett derselben bedeckte. Die Tartaren konnten weder Boote noch Flöße benutzen.

Michael Strogoff bereitete sich schon, in dem Glauben, das Haus sei von Tartaren überfallen, zu einem Sprunge durch das Fenster, als er noch sah, daß nur zwei einzelne Männer in den Raum eintraten, die tartarischen Soldaten nicht im Geringsten ähnelten.

Man sprach von der bevorstehenden Ankunft eines Corps russischer Truppen, zwar nicht in Omsk, aber in Tomsk, – eines Corps, das diese Stadt den Tartaren Feofar-Khan’s wieder entreißen sollte. Michael Strogoff lauschte gespannt auf jedes in seiner Umgebung gesprochene Wort, vermied es aber, sich selbst in ein Gespräch einzulassen.

Er trottete ruhigen Schrittes dahin, um sein Pferd nicht überanzustrengen, und wer ihn so sah, hätte gewiß nie geglaubt, daß er auf einem Wege fahre, den die wilden Horden der Tartaren jederzeit abschneiden konnten. Nadia faßte Michael Strogoff’s Hand sicherer und trat zur Seite. Die Kibitka hielt; lächelnd sah deren Führer das junge Mädchen an.

Aber bevor Michael Strogoff noch Zeit fand zu antworten, rief einer der Bootsführer mit erschrockener Stimme: „Die Tartaren! Die Tartaren!“ Wirklich glitten einige von Bewaffneten besetzte Barken den Irtysch in größter Schnelligkeit hinab und mußten binnen wenigen Minuten die Fähre erreichen, welche viel zu tief im Wasser ging, um jenen schnell genug entweichen zu können.

Ihre Absicht ging zwar dahin, sich sobald als möglich aus der Gesellschaft der Tartaren wegzustehlen, sich einem russischen Truppencorps anzuschließen und mit diesem Irkutsk zu erreichen.