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Aktualisiert: 6. Mai 2025
Eine besondere Besprechung verdienen noch die Compositionen im Anschluss an die Apokalypse, deren allegorische Bilder wir bereits kennen gelernt haben. Der Drache wird gewöhnlich im Kampfe mit dem Erzengel Michael dargestellt. In einer Handschrift aus dem X. Jhrdt. stösst der Heilige dem Untier, welcher einen Schlangenleib, Katzenkopf und Flügel hat, die Lanze in den Rachen.
Die Sünder, welche in der Hölle schmachten, repräsentieren verschiedene Menschenklassen, ohne Rücksicht auf Rang und Stand. In den frühsten Schilderungen erleiden sie alle nur die gleiche Pein durch die Feuerstrafe, im XI. und XII. Jhrdt. aber werden die verschiedenen Verbrechen verschieden bestraft, und zwar sind die Strafen analog den Vergehen auf der Erde.
In einer vatikanischen Handschrift aus dem XII. Jhrdt. wird die Hölle als schilfbekränzte, weibliche Gestalt dargestellt, welche Pharao in den Abgrund zieht. Sonst wird sie noch häufig durch den weitgeöffneten Rachen eines drachenartigen Ungetüms angedeutet. Aus dem mit scharfen Zähnen besetzten Rachen schauen fünf Unglückliche heraus. Oberhalb des Kopfes steht: Die Hölle verzehrt die Sünder.
Eine beliebte Illustration bilden die Versuchungen Christi, welche jene Zeit, ohne zu grübeln, nach dem Texte des Evangelisten buchstäblich wiedergegeben hat. Die Versuchung erfolgte bekanntlich an drei Orten: in der Wüste, auf der Zinne des Tempels und auf einem hohen Berge. Sie äussert sich auf dreifache Art. In der ersten wird der Heiland durch Hunger gequält, in der zweiten ein Beweis seiner Allmacht verlangt, in der dritten an seine Herrschsucht appelliert. Diese feinen Unterschiede der Erzählung sind in den Kompositionen der drei Scenen vom VIII.–XII. Jhrdt. nirgends zum Ausdruck gekommen, offenbar weil die Kunstmittel dazu nicht ausreichten, sondern der Teufel, der im Texte als Repräsentant dreier Laster erscheint, der Genusssucht, des Stolzes und der Herrschbegierde, wird immer in gleicher Weise dargestellt. Welche Versuchung gemeint ist, kann man allein äusserlich aus der gewöhlich ziemlich bestimmt gezeichneten
Wahrscheinlich hat sich die spätere Komposition, welche seit dem X. Jhrdt. üblich wird, sich aus den beschriebenen frühen allmählich entwickelt, nur müssen wir vorläufig auf die Erkenntnis dieser Entwicklungsgeschichte verzichten. Nach der gewöhnlichen Darstellung zerfällt das Bild in zwei horizontale Hälften.
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