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Aktualisiert: 4. Juni 2025
Jadassohn sah siegesgewiß dem Zeugen entgegen. Sprezius ließ ihn eine Weile reden, dann räusperte Jadassohn sich; er hielt einen Akt in der Hand. „Zeuge Cohn,“ begann er, „Sie sind Inhaber des unter Ihrem Namen bestehenden Warenhauses seit 1889?“ Und unvermittelt: „Geben Sie zu, daß gleich damals einer Ihrer Lieferanten, ein gewisser Lehmann, sich in Ihren Lokalitäten durch Erschießen das Leben genommen hat?“ Und mit dämonischer Befriedigung blickte er auf Cohn, denn die Wirkung seiner Worte war außerordentlich.
„Lieber so als so“, berichtigte Jadassohn; worauf Diederich, vertraulich die Stimme gesenkt: „Jetzt kann ich es Ihnen ja sagen, mir kam das Mädchen schon immer so vor, als ob sie bei Ihnen auch nicht sauer werden würde.“ Aber Jadassohn verwahrte sich, nicht ohne Eigenliebe. „Was glauben Sie denn? Ich selbst habe ihr Empfehlungen mitgegeben. Passen Sie auf, sie macht Karriere in Berlin.“
Darauf nahm Guste ihre gönnerhafte Miene an. „Ich sage es nur zu Ihrem Besten. Denn Sie scheinen nichts zu merken? Mit Assessor Jadassohn zum Beispiel? Aber Käthchen ist überhaupt so eine.“ Jetzt lachte Guste laut, so begossen sah Diederich aus. Sie ging weiter, und er folgte. „Mit Jadassohn?“ forschte er angstvoll.
Er griff nach ihr. Aber sie stand schon wieder, sie sah auf das Gesicht des Toten nieder und sagte nur: „Karl.“ Noch leiser: „Karl.“ Doktor Heuteufel sah umher und fragte: „Was soll mit dem Mädchen geschehen?“ Da trat Jadassohn vor. „Assessor Jadassohn von der Staatsanwaltschaft“, sagte er. „Das Mädchen ist abzuführen.
„Zugleich“, fuhr Jadassohn mit hoher, schneidiger Stimme fort, „mache ich Sie darauf aufmerksam, daß das Verhalten eines Postens, der ein ihn belästigendes Individuum niederschießt, vor wenigen Monaten, nämlich im Fall Lück, von maßgebender Stelle als korrekt und tapfer bezeichnet und durch Auszeichnungen und Gnadenbeweise belohnt worden ist.
Der Major leerte sein Glas, sooft es ihm vollgeschenkt wurde, und zwischen den Zügen versicherte er, auch er stehe, was deutsche Treue betreffe, seinen Mann. „Wenn mein König mich nun auch schon aus seinem aktiven Dienst entlassen hat –“ „Der Herr Major“, erklärte Jadassohn, „war zuletzt beim hiesigen Bezirkskommando.“
Sprezius bat wohlwollend um Ruhe und ließ sich den Zeugen Heuteufel kommen. Wie nun Heuteufel die Hand zum Schwur hob, schleuderte Jadassohn ihm die seine mit einem dramatischen Wurf entgegen.
„War das nicht das Töchterchen der Frau Oberinspektor Daimchen?“ fragte der Pastor; und er setzte hinzu: „Unsere Bethlehemstiftung für gefährdete Jungfrauen wartet noch immer auf die Zuwendungen der Guten. Ob Fräulein Daimchen zu den Guten gehört? Die Leute sagen, sie habe eine Million geerbt.“ Jadassohn beeilte sich, dies für weit übertrieben zu erklären.
„Im Grunde“, versetzte Diederich, „ist es doch einfach. Fräulein Zillich sucht hier nach Kindern, und wir beide helfen ihr.“ „Ob sie eins kriegt, kann man nicht wissen“, ergänzte Jadassohn schneidend; da sagte Käthchen: „Und von wem auch nicht.“ Die Herren setzten die Gläser hin.
Schließlich haben wir davon abgesehen und warten lieber das Dementi aus Berlin ab – weil man eben nicht wissen kann.“ Da Klappsch in die Küche gerufen ward, setzte Jadassohn noch hinzu: „Komisch, wie?
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