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Aktualisiert: 21. Juni 2025


Sie hielt ihn auf dem Balkone zurück, während der Herzog ins Gemach trat und sich an den Tisch setzte, der sich inzwischen mit eben angelangten, alle von Rom oder Neapel kommenden, an ihn und den Kardinal gerichteten Briefen bedeckt hatte. Der beim Eintritte der Boten auflebende Ippolito hatte sich erhoben und gesellte sich seinem Bruder.

Dagegen gebe es nun keine Waffe, und er erwarte ihn bei sich auf seinem Kastell in Mailand. Er wisse, daß Ippolito die Hoheit des Herzogs seines Bruders und die Politik Ferraras durch seine Gegenwart nicht schädigen wolle, und auch in Mailand wären genug politische Verstrickungen, deren Lösung einer geschickten Hand, wie die seinige sei, bedürfe.

"Sie war gleich so gütig", erwiderte Ippolito, "und ihr sah die Schwester ähnlich, die ich jetzt nicht mehr sehen soll" helle Zähren rieselten ihm über die Wange "weil sie, wie mir der Großvater erzählte, in einem römischen Kloster ist und dort die Gelübde abgelegt hat. Und sie war sonst so fröhlich, die Julia, aber freilich, in der letzten Zeit ist sie sehr still geworden.

"Gehe, mein Kind, und sage ihr, ich komme." "Das tue ich nicht", versetzte Ippolito mit anmutigem Trotze, "sonst läßt sich Erlaucht mit Hoheit wieder in ein endloses hochpolitisches Gespräch ein, und die süße Frau wird vergessen." "Was zwischen mir und Moncada liegt, Karl?

In demselben Augenblicke schrie Ippolito: "Dort ist der böse Zauberer, er will der Herrin ein Leides thun!", und eilte spornstreichs Donna Victoria zu Hilfe, während der Kanzler von den Knien aufsprang und hinter einer Lorbeerhecke verschwand.

Jetzt schlug die Turmuhr des alten Schlosses Mitternacht, müde und zitternd, mit so weit ausholenden Schlägen, daß je zwischen zweien ein Leben Raum zu haben schien. Der zwölfte Schlag unwiderruflich. Ippolito kratzte an der Tür und brachte ein Paket, das der Feldherr öffnete.

Der Kardinal Ippolito hatte es mit zitternder Hand geschrieben, und es lautete: "Geliebtester Bruder, ich bereite mich zum Sterben. Ein inneres Geschwür tötet mich. Ich leide unerträglich. Mich quält der Gedanke: Vielleicht könnte ich leichter scheiden, wenn Don Giulio, mit dem ich mich oft beschäftige, seinen Kerker verließe. Erweise mir diesen letzten Dienst und lebe wohl."

"Ich glaube, der Herzog erwartet uns beide", sagte Ippolito, über das Wort seines jungen Bruders, das er noch auf gefangen hatte, unwillkürlich lächelnd. "Folget mir ohne Verzug!" Und er verschwand in der Villa. "Ich verlasse dich, Herkules!" sagte der Este. "Nur eines muß ich noch wissen: Woher deine tödliche Blässe, die mich erschreckte, da ich dir hier entgegentrat?"

Er sank, mit der Hand nach dem gepeinigten Herzen langend, auf die Ottomane und rang nach Atem. Da kniete sich Victoria neben ihn nieder, hielt und stützte ihn mit ihren Armen und litt mit ihm. Sie wollte Ippolito rufen und den Knaben nach seinem Großvater, dem Arzte, schicken, er verbot es mit einer Gebärde.

"Da ist er schon!" schrie Ippolito und flüchtete sich. "Ihr, Morone? Und im Staatsgewand? Doch von der Reise erhitzt, wie ich sehe. Eure drei Masken haben Euch wohl den Atem benommen." Morone atmete schwer und hörbar. Schweißtropfen quollen ihm auf der Stirn. Er stand wortlos.

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