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Er tat zu seiner Begnadigung auch nicht wieder den ersten Schritt; die Königin mußte ihn tun. Aber was geht mich hier die historische Unwissenheit des Herrn von Voltaire an? Ebensowenig als ihn die historische Unwissenheit des Corneille hätte angehen sollen. Und eigentlich will ich mich auch nur dieser gegen ihn annehmen.

Wo Petrus gestorben ist, weiß man zum Glück für die Päpste nicht, und so konnten diese eine schöne rührende Geschichte erfinden, die gar keine historische Begründung hat.

Die fernere Geschichte Abessiniens ist sehr dunkel und nur durch lange Reihen von Königsnamen ausgefüllt, an welche sich nur hier und da einzelne historische Thatsachen knüpfen.

Wenn ihr Bestreben darauf hinausging, den Euripideischen Radikalismus nach Rom zu verpflanzen, die Goetter entweder in verstorbene Menschen oder in gedachte Begriffe aufzuloesen, ueberhaupt dem denationalisierten Hellas ein denationalisiertes Latium an die Seite zu setzen und alle rein und scharf entwickelten Volkstuemlichkeiten in den problematischen Begriff der allgemeinen Zivilisation aufzuloesen, so steht diese Tendenz erfreulich oder widerwaertig zu finden in eines jeden Belieben, in niemandes aber, ihre historische Notwendigkeit zu bezweifeln.

Als noch größerer Held jedoch erschien ihr der große Friedrich, dessen Lebensgeschichte sie in schlichten Reimen zusammenfaßte, um sie den Kindern recht genau einzuprägen. Auch die Enkel lernten sie, als sie noch nicht lesen konnten, und keine historische Persönlichkeit ist mir infolgedessen so lebendig geblieben wie der "alte Fritz".

Es hat im übrigen bereits begonnen. Wir sollten nicht vergessen, daß die Schriftkultur eine relativ junge Errungenschaft der Menschen ist. 99% der Menschheitsgeschichte liegen vor der Schriftkultur. Ich bezweifele, daß historische Kontinuität eine Voraussetzung der Schriftkultur ist.

Die historische Frage in Betreff einer unmetaphysischen Gesinnung der Menschheit bleibt in beiden Fällen die selbe.

Die historische Forschung steht unter einem anderen Gesetz; auch sie sucht von den Gestalten, deren geschichtliche Bedeutung sie zu verfolgen hat, ein möglichst klares und begründendes Bild zu gewinnen; sie beobachtet, soweit ihre Materialien es gestatten, deren Tätigkeiten, Begabungen, Tendenzen; aber sie dringt nicht bis zu der Stelle, wo alle diese Momente ihren Quell, ihren Impuls, ihre Norm haben.

Das historische Piraterierecht enthält eine Reihe von Elementen, deren Heimat nicht das Strafrecht, sondern das alte Fremdenrecht ist, und bildet insoweit ein Analogon des Kriegsrechtes, das auch seinerseits ganz im Fremdenrecht wurzelt.

Zwar eigentlich originelle Erscheinungen begegnen auch hier nicht; aber wenn durch den Stempel der Entlehnung, welcher der italischen Plastik durchgaengig aufgedrueckt ist, das kuenstlerische Interesse an derselben sinkt, so heftet das historische sich nur um so lebendiger an dieselbe, insofern sie teils von einem sonst verschollenen Voelkerverkehr die merkwuerdigsten Zeugnisse bewahrt, teils bei dem so gut wie vollstaendigen Untergang der Geschichte der nichtroemischen Italiker fast allein uns die verschiedenen Voelkerschaften der Halbinsel in lebendiger Taetigkeit nebeneinander darstellt.