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Aktualisiert: 21. Juni 2025
Er war Witwer und beherbergte von Zeit zu Zeit eine angebliche Wirtschafterin bei sich, mitunter solche, die knapp das straffreie Alter von vierzehn Jahren besaßen. Die Bekanntschaft des Herrn Habietnik hatte Leo auf wesentlich bürgerlichere Art gemacht.
Und wenn der Bundeskanzler das Gespräch mitangehört hätte, das in der Weihnachtswoche der Herr Habietnik, Besitzer des großen Modehauses in der Kärntnerstraße, und der Herr Mauler, Inhaber des großen Juweliergeschäftes am Graben, miteinander führten, so wäre sein Ingrimm noch größer gewesen, als er es ohnedies war.
Herr Habietnik winkte ab. »Trotzdem, es gab genug Damen ohne Liebhaber, die ganz schön eingekauft haben. Ich weiß das besser, weil ich doch gerade die Maßabteilung unter mir hatte.« »Ja, sehen Sie, Herr Habietnik, wenn es schon keine Jüdinnen waren, so war es eben die Konkurrenz der Judenfrauen, die uns geholfen hat.
Aber das eine weiß ich, Herr Habietnik, wenn so plötzlich vor meinem Laden ein Automobil vorfahren würde mit einem jüdischen Ehepaar, so tät ich sie beide abküssen und hätt' noch einmal eine Freude am Leben!
Herr Habietnik und Herr Mauler saßen im Grabenkaffee und klagten beide über das elende Weihnachtsgeschäft, das den Ruin Tausender von Geschäftsleuten besiegeln mußte. Plötzlich beugte sich Herr Habietnik zu Herrn Mauler und erzählte ihm von einem Traum, den er in der vergangenen Nacht gehabt.
Herr Habietnik bekam einen Lachkrampf und krümmte sich so lange, bis ihm die Tränen über die Backen liefen. »Flanell und Loden die große Pariser Mode! Sie, wenn das die Frau Ella Zwieback, die jetzt in Brüssel lebt, erfährt, so glaubt sie, daß wir in Wien alle zusammen verrückt geworden sind!
Leo, der fast nie Gelegenheit fand, mit irgend jemandem außer mit Lotte und seiner Aufwartefrau zu sprechen, hatte in der letzten Zeit zwei Bekanntschaften gemacht, die ihm wichtig dünkten. Die eine bestand in der Person des Nationalrates Wenzel Krötzl, die andere war der Inhaber des großen Modehauses in der Kärntnerstraße, Herr Habietnik.
Nach der Auflösung der Nationalversammlung beeilte sich Leo, mit Herrn Habietnik wieder in Fühlung zu kommen, und im Laufe der Unterhaltung fragte er ihn um seine Meinung über die künftige Entwicklung. Herr Habietnik schüttelte sorgenvoll das Haupt: »Also die Sozis arbeiten wieder mit Volldampf und werden die Stimmen, die sie das letztemal verloren hatten, zurückgewinnen.
Sagen Sie, wie groß ist das Betriebsdefizit, seitdem ich die Firma übernommen habe?« Der Prokurist Smetana lächelte sauer: »Na, so an die hundert Millionen, das wird wohl reichen!« Herr Habietnik ging aufgeregt auf und ab. »Ich versteh' das nicht! Wir haben früher, wie die Juden noch da waren, doch auch eine Menge christliche Käuferinnen gehabt! Wo sind denn die hingekommen?«
Nachdem der Beifallssturm, an dem sich auch die Galerie beteiligte, verklungen war, ergriff der zweite Pro-Redner, Herr Habietnik, der von den Geschäftsleuten der Inneren Stadt sein Mandat bekommen hatte, das Wort.
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