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Und nun lebwohl, mein Herzensenkelkind; ich fühle, daß Du mich recht verstehst, und weiß zuversichtlich, daß ich im Vertrauen auf Dich ruhig meine Augen werde schließen können. Ich drücke Dich an mein Herz, als Deine treue, sehr alte GroßmamaViele schlaflose Nächte hatte mich dieser Brief gekostet, und noch war keine Stunde am Tage vergangen, die mich nicht an ihn erinnert hätte.

Als Großmama gestorben war und ich ihre Erinnerungen der

Meine heimlich gehegten Dichterträume würden hier vielleicht reifen können, und ganz im Verborgenen tauchte dazu eine romantische Hoffnung auf: ihn hier zu finden, den märchenhaften Schwanenritter, dem mein Herz gehören sollte! Gegen Ende unseres Aufenthalts ging ich noch einmal mit Großmama zu Walter Goethe.

Meine heroische Opferwilligkeit wurde nicht wenig herabgestimmt. Gar kläglich kam mir vor, was Großmama mir als eine Aufgabe ans Herz legte. »Und das kleine Kindwagte ich noch einmal schüchtern zu bemerken.

Mit einer Zärtlichkeit, die mir noch inniger schien als früher, und die das einzige war, wodurch Großmama mir ihr Wissen verriet, schloß sie mich in die Arme. Es war so still, so friedlich in ihren grünen Zimmern, hinter den dicken Mauern, als ob es in der ganzen Welt gar keine Stürme gäbe. Aber schon nach wenigen Tagen sollte ich an sie erinnert werden.

Edith und ich waren natürlich noch mehr als früher aufeinander angewiesen, und oft genug hatte sie mich schon zu sich eingeladen, ohne daß es mir erlaubt worden wäre, der Einladung zu folgen. Erst nachdem sich Großmama ins Mittel gelegt und ich Papas Herz erweicht hatte, durfte ich zu ihr gehen.

»Es ist alles aus Frankfurt, von der Klara und der Großmama«, berichtete es der hocherstaunten Großmutter und der verwunderten Brigitte, der die Überraschung so in die Glieder gefahren war, daß sie unbeweglich zugeschaut hatte, wie das Heidi mit der größten Anstrengung die schweren Gegenstände hereingeschleppt und nun alles vor ihren Augen ausgebreitet hatte.

Sie hatte so schöne weiße Haare, und um den Kopf ging eine schöne Spitzenkrause, und zwei breite Bänder flatterten von der Haube weg und bewegten sich immer irgendwie, so als ob stets ein leichter Wind um die Großmama wehe, was das Heidi ganz besonders anmutete. "Und wie heißt du, Kind?", fragte jetzt die Großmama.

Ach, es war herrlich, mit Großmama spazieren zu gehen, viel tausendmal schöner als mit Mademoiselle, bei der man immer artig sein und beileibe nicht hinter die Bänke kriechen durfte!

Aber so recht froh sah Heidi nie aus, und seine lustigen Augen waren nie mehr zu sehen. Es war die letzte Woche, welche die Großmama in Frankfurt zubringen wollte. Sie hatte eben nach Heidi gerufen, dass es auf ihre Stube komme; es war die Zeit, da Klara schlief.