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Laßt mich das Brautkleid machen, genau wie es die Königin trug, damit die Leute sehen, wen sie vor sich habenDeß freute sich Grit, denn es verdroß sie schon lange, daß sie zur Hochzeit daher kommen sollte wie jede Bauernmagd. Jetzt sollte der Hans sehen, was eine reiche Braut vermochte, und die Eve sollte vor Neid bersten.

Den Packen trug er dann eilends auf die Kammer, die ihm die Grit eingeräumt hatte, schloß zu und steckte den Schlüssel ein. Dann ging er fort in das Wirtshaus. Da saßen die Mannsleute des Dorfes, alte und junge, und in ihrer Mitte der Schulze und Hans; denn heute sollte der Bursche noch einmal das Ledigsein feiern, wie es Brauch war am Ort.

Wenn er das gewußt hätte, daß die Eve heimlich Schätze auf ihrem Hof verborgen hielt, wäre er nicht so widerspenstig gewesen. Am andern Tage sagte Schlupps zu Grit: »Jungfer, Ihr dauert mich. Ich will Euch etwas anvertrauen. Der Prinz Xaver hat mir Wagen und Pferde geschickt, daß ich ihn auf der Brautschau begleite.

Ich bleibe bei dem Wagen, daß niemand die Truhe mit Euren Leinenschätzen stiehlt.« »Bin ich erst Prinzessinrief Grit prahlerisch, »so trage ich doch nur Seide und Sammt; Leinen ist mir zu gering. Das Könnt Ihr als Lohn für Eure Dienste gleich nehmenDamit ging sie hinein und setzte sich auf die Bank, die mit Spinnweb und Staub überzogen war.

Im Hochzeitshaus aber herrschte eitel Freude und Seligkeit. Von dem Tag an ließ die Grit ihrem Vater keine Ruh; sie wollte aus dem Dorf heraus; denn in ihrer Eitelkeit maß sie sich nicht die Schuld an ihrem törichten Beginnen zu, sondern vermeinte, der Schulze habe ihr einen Streich gespielt, weil sie ihn so hart angelassen.

Nachdem das ganze Haus vom Keller bis zum Boden vergeblich durchsucht war und man zum Überfluß noch Grits Kleider in der Kammer gefunden hatte, beschlossen die Gespielinnen, dem Bräutigam die Sache zu vermelden, vielleicht daß der Grit ein Unglück zugestoßen sei. Sie gingen in die Kirche, wo schon die Hochzeitsgäste und der Pfarrer standen und auf die Braut warteten.

Dann fuhr er rasch an das Bäckerhaus, wo die Grit fein aufgeputzt ihn erwartete, lud die Truhe auf und hieß das Mädchen aufsitzen. »Nehmt Euch ein großes Tuch umwarnte er, »damit die Leute Euch nicht erkennenDas tat sie, und wie die Pferde durch die Dorfstraße trabten, wendete mancher den Kopf nach der fremden Frau, die unkenntlich in ein Tuch gewickelt im Wagen kauerte.

Wirr sah sie um sich, dann stürzte sie auf das Paar, das am Altar stand, los und schrie mit geballten Fäusten: »Falsches Ding, willst du mir meinen Hochzeiter nehmenDamit suchte sie die Eve bei Seite zu drängen, die sich voll Angst an Hans klammerte. Der Pfarrer aber trat dazwischen und sprach: »Laßt gut sein, Grit. Hier hat ein Höherer gewaltet.

Es ist mit einem Zauberspruch geschlossen, und wer es öffnet, wagt sein LebenGrit, deren Hoffart immer mehr stieg, gab ihm heimlich ihres Vaters Wagen und Pferd und einen großen Sack Geld; den wollte sie eigentlich dem Hans als Brautgabe mitbringen. »Braucht davon, so viel Ihr für gut findetsagte sie.

Er wunderte sich nicht wenig, wie Grit hoffärtig und spitz immer davon sprach, daß es eine Gnade für Hans sei, wenn sie ihn nähme, und daß sie für Höheres geboren wäre. »Na, hoch genug liegt unser Hof jasagte der Schulze scherzhaft, er verstand noch immer nicht, wo sie hinaus wollte. »Laßt die Späße, Schultheißgab sie giftig zurück. »Wenn ich erst Bäuerin auf dem Hof bin, werden wir sehen, wie hoch Ihr seid.