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Aktualisiert: 19. Mai 2025


Sie hatte den Knaben während des Jahres zur Welt gebracht, in welchem Erasmus in Japan war. Ihre Schwangerschaft war ihm unbekannt geblieben; nur ein einziger Mensch war von ihr ins Vertrauen gezogen worden, das war ihre Freundin Helene von Gravenreuth; in einem Dresdner Sanatorium hatte sie das Kind geboren; auf Schloß Gravenreuth lebte der kleine Wolf in sicherer Hut.

Da der Regenwind die Kerzen zum Flackern brachte, mußten die Fenster geschlossen werden. Die Gräfin zog Erasmus beiseite. Lächelnd, doch mit schnell und scharf prüfendem Blick fragte sie ihn, ob das Gerücht, welches man ihr zugetragen, auf Wahrheit beruhe, daß Gräfin Giese gegenwärtig Gast auf Gravenreuth sei, und ob er davon wisse?

Die Gräfin sprach zu Helene Gravenreuth: »Ich bin ratlos; der nächste größere Ort ist über eine Stunde zu Pferd entfernt, und wenn ich auch bei solchem Wetter und der Unsicherheit in der ganzen Gegend jemand schicken könnte, ist es doch zweifelhaft, ob der Arzt mitten in der Nacht herüberkommt

Erasmus begegnete ihrem zaghaften Blick und antwortete: »Es muß in Liebe werden und im Gesetz, denk ichEin Geräusch ließ beide zusammenfahren. Wolf war erwacht. Er hatte sich aufgerichtet und schaute mit den tauhaft strahlenden Augen herüber, mit denen Kinder den Schlummer verlassen. Frau von Gravenreuth streckte die Arme aus, als beschwöre sie ihn; Erasmus trat neben ihr an das Bett.

Dann sei man abgereist, er habe ihr geschrieben, an Helene geschrieben, immer stürmischer, immer offener, und jetzt habe ihn Helene nach Gravenreuth zu Gast gebeten, nachdem sie vorher bei ihr angefragt, ob sie gleichfalls kommen wolle. Er sei wahrscheinlich schon dort; sie werde übermorgen von Eichfurth aus hinfahren.

Sie hatte die Hände vors Gesicht gelegt; so stand sie, gegen das Zimmer gewandt, in dem eine umhüllte Lampe brannte. Es war Helene Gravenreuth. Sie drehte sich um, ließ matt die Arme fallen. »Schlimm steht eshauchte sie. Er schwieg. »Kommen Sie hereinsagte sie, »hier schläft Wolf; die Pflegerin hat mich eben jetzt bei Marietta abgelöst.

Da kam Frau von Gravenreuth die Treppe herunter; sie führte Wolf an der Hand und redete mit liebevoller Miene auf ihn ein. Sie sagte zu Erasmus, während der Knabe weiterging: »Er ist so erregt heute, wollte nichts essen; ich weiß nicht, was ich mit ihm beginnen soll. Ich habe ihm versprochen, noch ein wenig ins Freie mit ihm zu gehenWolf wandte sich um.

Erasmus suchte und fand Gelegenheit, ein paar Worte mit Frau von Gravenreuth unter vier Augen zu wechseln: »Hatten Sie nicht noch einen Gast, Baroninfragte er vorsichtigen Tons; »Marietta sprach davon –« Frau von Gravenreuth antwortete: »Ja, Herr van der Muylen war bei uns. Er ist vorgestern telegraphisch abgerufen worden.

Die Gräfin machte eine freudige Bewegung und sagte zu Frau von Gravenreuth, die aufatmete und Sparre dankbar anschaute: »Herr Sparre ist ein geistreicher junger Mediziner von der neuesten Schuledann zu Sparre: »Es fügt sich ausgezeichnet; wenn Sie wirklich die Güte haben wollen –« Im selben Augenblick war Erasmus, seiner kaum mächtig, auf Ferry Sponeck zugegangen.

»Es ist eine herrliche Geschichterief Wolf mit hingerissenem Ausdruck, »die mußt du mir noch öfter erzählenIn seinem begeisterten Eifer dutzte er Erasmus plötzlich, und dieser ließ es sich gern gefallen. Gegen Abend suchte ihn Frau von Gravenreuth auf und sagte, Marietta wolle ihn sprechen; sie fühle sich besser, obschon man fürchten müsse, daß es ein trügerisches Intervall sei.

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