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Aktualisiert: 2. Juni 2025
»Ja, er hat sich wohl an den Strand hinunter geschleppt, um das Neueste von Graufell zu erfahren.« Nun hüpften der Rabe und der Junge eiligst von dem Felsblock herunter und liefen miteinander nach dem Strande. Alle Gänse waren aus dem Wasser herausgegangen; sie umringten einen alten Hund, ein gichtbrüchiges, schwaches Tier, das aussah, als könnte es jeden Augenblick tot umfallen.
»Ich weiß es nicht recht,« antwortete Graufell. »Aber ich glaube, die kleinen Tiere im Wald sind unzufrieden mit mir, weil ich geraten hatte, daß wir Hilfe bei den Menschen suchen sollten; denn als das Unterholz geschlagen wurde, sind ihnen alle ihre Schlupfwinkel und Behausungen zerstört worden.«
Dies wird im Friedenswalde für eine Missetat gerechnet.« »Und wer hat denn eine solche Freveltat begangen?« fragte Graufell. »Ein Elch soll es gewesen sein. Und wir wollen dich jetzt fragen, ob du eine Ahnung hast, wer es sein könnte.« »Nein,« antwortete Graufell. »Ich habe nie etwas von einem Elch gehört, der ein unschädliches Tier getötet hätte.«
Und so harmlos und ungefährlich wären sie auch ferner geblieben, wenn ihnen nicht ganz unvermutet ein Helfer erstanden wäre. Aber daß die Nonnen einen Helfer bekamen, das hing mit der Flucht des Elchs aus dem Waldhüterhause zusammen. Graufell wanderte nämlich den ganzen ersten Tag nach seiner Flucht im Walde umher, um darin heimisch zu werden.
Karr stand noch immer am Waldrand, als Graufell zu ihm zurückkehrte. »Jetzt hast du alles gesehen, was im Wald ist,« sagte er zu Graufell. »Sollen wir jetzt nach Hause gehen?« »Ja, es wird wohl allmählich Zeit dazu,« sagte Graufell. Auf dem Heimweg waren beide schweigsam.
Aber eines Tages dachte er, er müsse sich doch wieder einmal nach Graufell umsehen. So schlug er denn den Weg nach dessen Aufenthaltsgebiet ein, und mit der Nase an der Erde lief der Hund rasch vorwärts. Als er an die Baumwurzel kam, wo er im vergangenen Jahre mit dem alten Hilflos zusammengetroffen war, lag dieser wieder in dem Loch und rief ihn an.
Karr wollte seinen Ohren nicht trauen; aber im nächsten Augenblick lief ein Hase über den Weg, und als dieser die beiden Daherkommenden sah, blieb er stehen, wedelte mit den Ohren und rief: »Da kommt Graufell, der an der Verheerung des Waldes schuld ist!« Dann sprang er davon, so schnell er konnte. »Was wollen sie denn damit sagen?« fragte Karr.
Karr verwunderte sich über die Maßen; fast aber noch mehr entrüstete er sich darüber, daß die Natter die Macht gehabt hatte, ihr Wort zu halten. Nun mußte Graufell wahrscheinlich ewig lange fortbleiben, denn diese Natter starb wohl nie.
Es war im Frühsommer, zur Zeit der kurzen Nächte, und tageshell, obgleich die Sonne noch nicht aufgegangen war. Da erwachte Karr davon, daß ihn jemand beim Namen rief. »Bist du es, Graufell?« fragte er; denn der Elch kam beinahe jede Nacht, ihn zu begrüßen. Karr erhielt keine Antwort, aber wieder hörte er, daß ihn jemand rief.
Karr fand Graufell; aber der Elch war in sehr gedrückter Stimmung. Er begrüßte Karr nur ganz flüchtig und begann sogleich von dem Walde zu reden. »Ich wüßte nicht, was ich dafür geben würde, wenn dieses Elend ein Ende nähme!« sagte er. »Dann müßte ich dir ja wohl mitteilen, daß es den Anschein hat, als könntest du den Wald retten,« sagte Karr.
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