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Das war in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag gewesen, den letzten Tag im September. Als am andern Morgen zur Kirche geläutet wurde, standen die Fenster in der Stube weit offen, die weißen Gardinen bewegten sich hin und her, und alle, die vorüberkamen, sahen nach der Giebelstube hinauf und wußten nun, daß die Hradscheck gestorben sei. Schulze Woytasch fuhr vor, aussprechend, was er sich bei gleichen Veranlassungen zu sagen gewöhnt hatte, »daß ihr nun wohl sei« und »daß sie vor ihnen allen einen guten Schritt voraushabe«. Danach trank er, wie jeden Sonntag vor der Predigt, ein kleines Glas Madeira zur Stärkung und machte dann die kurze Strecke bis zur Kirche hin zu Fuß. Auch Kunicke kam und drückte Hradscheck verständnißvoll die Hand, das Auge gerade verschwommen genug, um die Vorstellung einer Thräne zu wecken. Desgleichen sprachen auch der

Nur die Giebelstube, nach der Kegelbahn hin, vermied sie. Hradscheck, der immer noch an die Möglichkeit einer Wiederherstellung gedacht hatte, sah jetzt auch, wie's stand, und als der heimlich zu Rathe gezogene Doktor Oelze von Abzehrung und Nervenschwindsucht gesprochen, machte sich Hradscheck auf ihr Hinscheiden gefaßt.

Der Pfarrfrau war das Blut wieder in den Kopf gestiegen. Diese Leute sollten doch nicht glauben, sie habe nicht gemerkt, warum man sie in die Giebelstube gelockt hatte! Aus keinem andern Grund, als um von Maja Lisa anfangen zu können.

Als er eine Viertelstunde so gesessen, verließ er das Zimmer wieder und sah, im Vorübergehen, daß die nach rechts hin gelegene Giebelstube halb offenstand, dieselbe Stube, drin die Verstorbene nach vollendetem Umbau zu wohnen und zu schlafen so bestimmt verweigert hatte. »Was machst Du hier, Malefragte Hradscheck. »Wat ick moak? Ick treck em sien Bett öwer.« »Wem?« »Is joa wihr ankoamen.

Wahrscheinlich würde sie meine beiden geräumigen Zimmer für Joachim einrichten und mich nach der Giebelstube umquartieren. Ich war schon wieder eifersüchtig und voll häßlichen Mißtrauens, und es fiel mir ein, daß es besser wäre, sich auf Mutter und Bruder zu besinnen, wenn man was Gutes tun will, als auf die Spatzen ... Es lag dichter Nebel auf der Chaussee, als ich mit Joachim heimging.

Der schräg gegenüber wohnende Kunicke wollte noch bleiben und machte spitze Reden, daß Szulski, der schon ein paarmal zum Aufbruch gemahnt, so müde sei. Der aber ließ sich weder durch Spott noch gute Worte länger zurück halten; »er müsse morgen um neun in Frankfurt seinUnd damit nahm er den bereitstehenden Leuchter, um in seine Giebelstube hinaufzusteigen.

Die Pfarrerstochter meinte, diese Nacht sei gerade so, wie sie sein solle; eine Neujahrsnacht müsse dunkel und unergründlich sein, sie sei wie die Zukunft, in die man auch nicht hineinsehen könne. Großmutter wohnte in einer Giebelstube oben im Brauhaus.

Die kleine Giebelstube wurde von einer armen Frau bewohnt, die am Tage ausging, um allerlei schwere Arbeiten zu verrichten, denn Kräfte hatte sie und fleißig war sie, aber gleichwohl blieb sie arm. Zu Hause in der kleinen Stube lag während dessen ihre halberwachsene einzige Tochter; sie war zart und fein; ein ganzes Jahr hatte sie zu Bett gelegen und schien weder leben noch sterben zu können.

Die Antwort der Pfarrfrau fiel nicht allzu freundlich aus. »Na ja, meine Liebe«, versetzte sie. »Es gibt gewiß im ganzen Kirchspiel nicht ein einziges Mädchen, mit dem Maja Lisa nicht innig befreundet wäreDamit warf sie den Kopf in den Nacken und verließ die Giebelstube, und die andern wagten nichts mehr zu sagen.