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Aktualisiert: 30. April 2025
»Du verlangst zu viel von ihnen!« versetzte der Suffet. Giddenem antwortete, dies sei möglich, sonst wären sie aber nicht zu bändigen. »Dann war es also umsonst, daß ich dich nach Syrakus in die Sklavenschule geschickt habe! Laß die andern kommen!«
Laß alle Nächte die Hütten offen, damit die Leute nach Belieben miteinander verkehren können!« Dann ließ er sich die Diebe, die Trägen und die Widerspenstigen zeigen. Er erteilte Strafen und machte Giddenem Vorwürfe. Der senkte wie ein Stier seine niedrige Stirn, auf der die breiten Brauen zusammenstießen.
Hamilkar schritt ganz langsam die Front ab. »Was soll ich mit diesen Greisen?« fragte er. »Verkaufe sie! Zu viel Gallier! Das sind Trunkenbolde! Und zu viel Kreter! Das sind Lügner! Kaufe mir Kappadozier, Asiaten und Neger.« Er wunderte sich über die geringe Zahl der Kinder. »Jedes Haus muß alljährlich Nachwuchs haben, Giddenem!
Hast du sie gemeinsam mit den Söldnern ermordet?« Sein Gesichtsausdruck war so schrecklich, daß alle Weiber entflohen. Die Sklaven verließen ihre Aufstellung und bildeten einen weiten Kreis um beide. Giddenem küßte wie wahnsinnig die Sandalen Hamilkars, der noch immer mit geballten Fäusten vor ihm stand.
Der Aufseher hatte ihm mit einer Eisenstange das Bein zerschmettert. Diese sinnlose Grausamkeit empörte den Suffeten. Er rieß Giddenem die Gagatkette aus den Händen und schrie: »Fluch dem Hunde, der seine Herde verletzt! Sklaven verstümmeln! Gütige Tanit! Ha, du richtest deinen Herrn zugrunde! Man ersticke ihn im Mist! Und nun fehlen noch eine Menge! Wo sind sie?
Er fragte nach Giddenem, dem Sklavenaufseher. Er erschien. Seine Würde verriet sich im Reichtum seiner Kleidung. Seine an den Seiten geschlitzte Tunika war von feinem Purpur. Schwere Ohrringe zogen seine Ohren herab, und seine Wickelgamaschen hielt eine goldene Schnur fest, die sich von den Knöcheln zu den Hüften hinaufringelte, wie die Schlange um einen Baum.
Sein Kopf steckte zwischen den Schultern. Mit dem Handrücken rieb er sich die Augen, die voller Schmutz waren. Wie hätte man diesen Jungen je mit Hannibal verwechseln können! Doch es war keine Zeit mehr, einen andern zu holen. Hamilkar blickte Giddenem an. Am liebsten hätte er ihn erwürgt. »Pack dich!« schrie er. Der Sklavenaufseher verschwand.
Dann schritt er auf und ab, rang die Arme, drehte sich im Kreise herum und biß sich auf die Lippen. Endlich blieb er mit stieren Blicken stehen und atmete schwer, als ob er dem Tode nahe sei. Plötzlich klatschte er dreimal in die Hände. Giddenem erschien.
»Gib acht!« befahl er ihm. »Suche unter den Sklaven einen Knaben im Alter von acht bis neun Jahren mit schwarzem Haar und gewölbter runder Stirn und bring ihn hierher! Aber sofort!« Giddenem kehrte bald zurück und brachte einen Knaben mit, ein armseliges Kind, mager und dabei aufgedunsen. Seine Haut sah ebenso grau aus wie die häßlichen Lappen, die um seine Hüften hingen.
Vielleicht hegte er insgeheim die Absicht, ein Opfer zu bringen. Er legte sich diesen Verlust auf, um schlimmerem vorzubeugen. Giddenem hatte die Verstümmelten hinter den andern versteckt. Hamilkar bemerkte sie. »Wer hat dir den Arm abgeschlagen?« »Die Söldner, Gottbegnadeter!« Dann fragte er einen Samniter, der schwankend dastand wie ein verwunderter Reiher. »Und du, wer hat dir das angetan?«
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