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Aktualisiert: 20. Mai 2025
"Schlag' zu!" schrie dann der Gestellmacher und der Bube thats, wenn nicht allzu Viele gegen ihn standen oder ein Feind ihm in die Hände lief.
Täglich schwächer, elender und verschlossener, konnte sie endlich nicht mehr arbeiten, der Dienstherr trieb sie fort, beim Gestellmacher durfte sie keine Unterkunft suchen und mußte wöchentlich aus einem Hause in ein anderes wanken und später sich tragen lassen, um auf Unkosten der Gemeinde verpflegt zu werden.
Der Gestellmacher hatte selten einen Gang in das Amtsstädtchen oder in ein anderes Dorf gemacht, ohne dem Hannesle, dem Herzkäfer etwas Gutes mitzubringen, die Sonntagsmutter am eigenen Munde gespart, um ihr Büblein zu erfreuen. Ostern, Kirchweihen, Jahrmärkte und Klausentage waren hohe Feste für ihn und er hatte die Woche über sich immer auf Etwas zu freuen.
Der Gestellmacher war längst gestorben, die Leute, bei denen er später einige Zeit zugebracht, lebten auch nicht mehr, die alte Welt moderte meist auf dem Kirchhofe, die junge war groß geworden und nahm jetzt deren Stelle ein, der Nachwuchs, der noch in der Wiege schrie, als der Zuckerhannes aus der Sonne entlief, wuchs bereits der Conscription entgegen, gar manches Haus hatte andere Bewohner, die alten hölzernen Hütten mit ihren Dächern von Stroh und Schindeln waren vielfach durch neue steinerne mit großen Fensterscheiben und bunten Ziegeldächern ersetzt, der alten Tracht hatte eine neue und stets wechselnde Platz gemacht.
Die Frau des Gestellmachers, ein herzensgutes Weib, welches jedoch das Pulver schwerlich erfunden haben würde, meinte Kinder seien eben Kinder und der Hannesle müsse von andern Kindern genug leiden, so daß sie ihn nicht noch mehr plagen wolle; der Gestellmacher aber fand seine größte Freude an den Unarten des heranwachsenden Bübleins und wollte sich schier ausschütten vor Lachen, wenn dieses "einen Kopf machte" irgend einen pfiffigen Streich spielte oder gar zornmüthig nach ihm schlug.
Er wußte von einigen Vettern und Basen, der Gestellmacher trank zuweilen einen Schnaps in der Sonne, die Bauernleute, bei welchen er zuletzt gelebt, traf er an Sonntagen auf dem Kirchgange, doch die Sonne verlassen und ohne Vorwissen der Pflegemutter ein anderes Haus betreten, galt als eines der schwersten Verbrechen, welches er zu begehen vermochte; er beging es nicht, weil die Angst ihm alle Freude verdarb und von einer Großmutter, die noch unter den Lebendigen wandle, hatte er noch nie gehört.
Zwar wußte Jedermann, der Gestellmacher habe die Brigitte heirathen wollen, der Pfarrer selbst sei dafür gewesen, doch die Gemeinde habe es eben durchaus nicht geduldet, weil das Brautpaar das gesetzliche Vermögen nicht zusammen zu bringen vermochte.
Der Gestellmacher wohnte dem Leichenbegängnisse nicht bei, aber er hörte die Stimme des Todtenglöckleins, sie zitterte durch sein Herz wie ein aus der Ewigkeit herübertönender anklagender Mahnruf. "Die Thalherrn mögens verantworten!" rief er, während er von der Arbeit aufstand und schlug unwillig mit der Faust auf den Tisch.
Der Gestellmacher selbst behauptete fortwährend, lediglich ob der Unbarmherzigkeit der Gemeinde gegen ihn, der doch eine Frau nothwendig brauche und gegen die alte Freundin seines Weibes, welche er zu Ehren bringen wollte und doch nicht durfte, sei das Unglück passirt und er zu jeder Stunde bereit, die Brigitte zu nehmen, zumal er den Hannesle auch stets wie sein eigen Fleisch und Blut betrachtet und behandelt habe.
Der Hannesle hatte oft gehört, wie gewaltig der Gestellmacher über die Sonnenwirthin daheim schimpfte, aber auch erfahren, wie gar demüthig derselbe Gestellmacher den Hut herabzog, so oft dieselbe Sonnenwirthin ihm begegnete und wie er ihr kein Wörtlein von Allem ins Gesicht sagte, was er daheim mit der Werktagsmutter und der Brigitte oder andern Leuten von ihr redete, sondern in lauter Freundlichkeit und Unterthänigkeit schier zerfloß.
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