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Aktualisiert: 1. Mai 2025
Im Jahre 1837 begann ich meine Studien, der Herbst 1843 fand mich bereits als Schüler der katholischen Hochschule Freiburg, welcher ich außer vielem Andern auch die Wohlthat eines Stipendiums zu verdanken habe; im Frühling 1846 ging ich nach Heidelberg, studirte fast ausschließlich Geschichte und Philosophie, machte und bestand im Spätjahre 1847 eine Staatsprüfung als Fachlehrer der Geschichte und Philosophie gemäß den badischen Verordnungen vom Jahre 1836, erhielt zugleich das Versprechen gelegentlicher Verwendung als Sprachlehrer in den niedern Klassen einer Gelehrtenschule und zog nach Freiburg zurück, zunächst um mich auf ein Doctorexamen vorzubereiten.
Wer das Programm einer Gelehrtenschule zur Hand nimmt, staunt ob der Fülle von Kenntnissen, womit die Zöglinge vollgestopft und zur Hochschule entlassen werden und wer öffentlichen Prüfungen beiwohnt, ohne die Prüfungsdressur zu kennen, muß Länder selig preisen vor allen Ländern, für welche Diener des Staates und der Kirche von so umfassender Gelehrsamkeit und edler Begeisterung für alles Große und Schöne herangezogen werden, wie dies in manchen Gegenden der Fall zu sein scheint.
Daß während des Jahrmarktes die Gelehrtenschule, wie alle andern, Ferien machte, verstand sich von selbst. Ich hatte das vollste Gefühl dieser Feiertage, zumal ich seit kurzem Primaner war und infolgedessen neben meiner roten Mütze einen schwarzen Schnürenrock nach eigner Erfindung trug.
Daß die Einwohner der Stadt die Zöglinge des Seminars, welche nur für zwei Jahre kamen und häufig gar magere Geldbeutelein mitbrachten, nicht als Mitglieder der Kulturfakultät genugsam beräucherten, daß die Schüler der Gelehrtenschule den Umgang mit uns hochmüthig vermieden und uns als "Elephanten" bei jeder Gelegenheit höhnten und verfolgen, während wir doch der Idee nach Hochschüler waren, solches schmerzte uns fast tiefer als die Aussicht in eine jedenfalls entbehrungsreiche und vielgeplagte Zukunft und gab Anlaß zu mancherlei Partheiungen, Zwistigkeiten und Händeln.
Ich habe vor sechs Jahren durch einen englischen Freund von den Schülern der Oberklassen einer vornehmen englischen Gelehrtenschule in einer unvorbereiteten Klausurarbeit die Frage bearbeiten lassen: »Welches ist der Zweck unserer Schule, und wie erreicht sie ihn?« Die einstimmige Antwort war: »Ihr Zweck ist der zukünftige Staatsbürger.« Die Durchführung des Themas, welche die größte Mannigfaltigkeit der Auffassung aufwies, zeigte deutlich, daß diese Schüler auch über die Pflichten und notwendigen Eigenschaften des Staatsbürgers völlig im klaren waren.
Sonst hatte ich oft wohl bedauert, daß meine Kameradschaft mit dem Sohne unsers Haustischlers eingegangen war, dessen Schwester fast täglich mit der kleinen Beauregard verkehrte; ich hatte auch wohl daran gedacht, die Bekanntschaft wieder anzuknüpfen und mich in der Werkstatt seines Vaters in der Schreinerei unterweisen zu lassen; denn Christoph war im übrigen ein ehrlicher Junge und keineswegs auf den Kopf gefallen; nur daß er auf die Schüler der Gelehrtenschule, "die Lateiner", wie er mit einer unangenehmen Betonung sagte, einen wunderlichen Haß geworfen hatte; auch pflegte er sich unter Beihilfe gleichgesinnter Freunde auf dem Exerzierplatz von Zeit zu Zeit mit den Lateinern nach Leibeskräften durchzuprügeln, ohne daß jedoch durch diese Schlachten ein Ende des Krieges erzielt wäre.
Aber ich wartete umsonst; das Lisei kam nicht wieder. Es war um zwölf Jahre später. Ich hatte nach der Rechenmeisterschule, wie es damals manche Handwerkersöhne zu tun pflegten, auch noch die Quarta unserer Gelehrtenschule durchgemacht und war dann bei meinem Vater in die Lehre getreten.
Der Pastorssohn aus jenem Dorfe besuchte mit mir die "Gelehrtenschule" meiner Vaterstadt, und unzählige Male sind wir am Sonnabendnachmittage zusammen dahinaus gewandert, um dann am Sonntagabend oder montags früh zu unserem Nepos oder später zu unserem Cicero nach der Stadt zurückzukehren.
Die Schule soll dem Vermögen des Menschen, das Vervollkommnende in sich aufzunehmen, die Erkenntniß geben und den fünferlei Gegenständen der Erkenntniß individuelles Leben, Leib, Seele, Geist, persönliches Leben entsprechen fünferlei Schulen, nämlich Volksschule, Industrieschule, Gelehrtenschule, Akademie mit gelehrten Gesellschaften, endlich der Erziehungs- oder Schulrath oder das Kulturministerium, welches, das persönliche Leben des Einzelnen und der Gesammtheit erkennend, das Dominium über die andern Schulen ausübt.
Dies alles nahm ein plötzliches Ende, als ich zu Anfang des Winters nach dem Willen meines Vaters die Gelehrtenschule unsrer Heimat verließ und zu meiner weitern Ausbildung auf ein Gymnasium des mittleren Deutschlands geschickt wurde. Ob mein Schmetterlingskescher noch in dem blühenden Baum am Rande der Heide hängt?
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