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Aktualisiert: 24. Mai 2025
Der König erfaßte die aus dem Rosenstrauche hervorgegangene Geliebte, und fragte nach ihrem halben Ringe, und als die Jungfrau ihn aus dem Busen nahm, zog auch er seinen halben Ring hervor, und legte beide Hälften auf seine Handfläche; augenblicklich verschmolzen sie mit einander, so daß kein Auge einen Riß oder irgend ein Merkmal der Stellen entdeckte, wo die Schneide des Schwertes den Ring einst getrennt hatte. »Jetzt ist auch meines heimgegangenen Vaters Wille in Erfüllung gegangen!« sagte der junge König, und ließ sich noch an demselben Abend mit der Gärtnerstochter trauen.
Der König erwiederte: »Ich werde dem Wunsche meiner Unterthanen nachkommen und mich heute Abend erklären.« Dann schickte er ohne Vorwissen der Andern einen zuverlässigen Diener zur Gärtnerstochter, mit dem Auftrage, sie heimlich herzubringen, und hier bis zum Abend versteckt zu halten.
Diesem Mädchen hatte der Königssohn sein Herz geschenkt, und er gestand seinem Vater ganz offen, daß er nie eine Dame von edlerer Herkunft freien, sondern die Gärtnerstochter zu seiner Gemahlin machen wolle, sollte er auch sein Königreich aufgeben müssen. »Komm nur erst nach Hause,« sagte der König, »dann wollen wir die Sache schon in Ordnung bringen.« Da bat sich der Sohn von seinem Vater einen kostbaren goldenen Ring aus, steckte ihn vor Aller Augen der Jungfrau an den Finger und sagte: »Mit diesem Ringe verlobe ich mich dir, und über kurz oder lang komme ich wieder, um als Bräutigam dich heim zu führen.« Der König aber sagte: »Nein, nicht so auf andere Weise soll die Sache vor sich gehen!« zog den Ring wieder vom Finger des Mädchens und hieb ihn mit seinem Schwerte in zwei Stücke.
Ist das aber nicht der Fall, so wird meine erwählte auch meine Gemahlin.« Jetzt wurde im Königsschloß ein prächtiges Freudenfest hergerichtet, welches zwei Wochen dauern sollte, damit der König Zeit hätte, die Jungfrauen zu mustern, ob eine derselben den Vorzug vor der Gärtnerstochter verdiene.
Er sprach von seiner Mutter, der berühmten Schauspielerin, für die der große Goldoni, ihr Bewunderer, seine vortreffliche Komödie »Das Mündel« verfaßt hatte; dann erzählte er von seinem trübseligen Aufenthalt in der Pension des geizigen Doktors Gozzi, von seiner kindischen Liebe zu der kleinen Gärtnerstochter, die später mit einem Lakaien durchgegangen war, von seiner ersten Predigt als junger Abbate, nach der er in dem Beutel des Sakristans nicht nur die üblichen Geldstücke, sondern auch ein paar zärtliche Briefchen vorgefunden, von den Spitzbübereien, die er als Geiger im Orchester des Theaters San Samuele mit ein paar gleichgesinnten Kameraden in den Gäßchen, Schenken, Tanz- und Spielsälen Venedigs maskiert oder auch unmaskiert verübt; doch auch von diesen übermütigen und manchmal recht bedenklichen Streichen berichtete er ohne irgendein anstößiges Wort zu gebrauchen, ja in einer poetisch-verklärenden Weise, als wollte er auf die Kinder Rücksicht nehmen, die wie die andern, Marcolina nicht ausgenommen, gespannt an seinen Lippen hingen.
Die eine Hälfte gab er seinem Sohne, die andere der Gärtnerstochter, und sagte: »Hat Gott euch für einander geschaffen, so werden die beiden Hälften des Ringes zu rechter Zeit von selbst ineinander schmelzen, so daß kein Auge die Stellen wird entdecken können, wo der Ring durchgehauen war. Jetzt bewahre Jeder von euch seine Hälfte, bis die Zeit erfüllt sein wird.«
Mitten unter allen diesen Thiergestalten aber war ein herrlicher Rosenstock gewachsen, der mit Blüthen bedeckt war, und auf dessen Zweigen zwei Tauben saßen. Das war die vom Könige zur Gemahlin erwählte Gärtnerstochter.
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