Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 16. Mai 2025


Ahnunglos plauderten und aßen die Festgäste, nur in der nächsten Umgebung des Fürsten herrschte beklemmende Ruhe. Wieder meisterte der Landesherr sein heißes Blut, kühl, fast höhnisch sprach er: „Deut' ich das vernommene Wort recht, und es ist nicht schwer zu deuten, so spukt in euren Köpfen der Geist der Rebellion!“ Beide Alts zuckten zusammen.

Sämtliche Rumorknechte und Büttel wurden aufgeboten, die nun nach Hause verlangenden Festgäste auf dem Heimweg schützend zu begleiten. Doch nichts von Räubern, nicht ein Schatten zeigte sich in den wie ausgestorben scheinenden, schneeerfüllten, vom Mondlicht schwach erleuchteten Gassen Salzburgs.

Immerhin war das stark, und noch stärker war, daß die Mehrzahl der Festgäste es nicht einmal als unerhört, sondern im Gegenteil beinahe als selbstverständlich empfunden hatte.

Während nämlich die große Menge der Festgäste in der Bildergalerie und im Saal der zwölf Monate an langen Tafeln speiste, war für die Großherzogliche Familie, die Diplomaten und die obersten Hofchargen im Silbersaal gedeckt. Feierlich geordnet, wie beim Eintritt in den Ballsaal, begaben sich Albrecht und die Seinen punkt elf Uhr dorthin.

Man berichtete, daß, als Prinz Klaus Heinrich Fräulein Spoelmann zum erstenmal aufgefordert habe, ein heftiges Ausatmen, ein förmliches Zischen der »Erregung« im Saale hörbar gewesen sei, und daß die Vortänzer zu tun gehabt hätten, den Ball in Gang zu erhalten und zu verhindern, daß alles in gieriger Schaulust die Tanzenden umstehe. Namentlich die Damen hatten das einsame Paar mit einem exaltierten Entzücken begleitet, das, wenn Imma Spoelmanns Stellung nur ein wenig schwächer gewesen wäre, unzweifelhaft die Formen der Wut und der Bosheit gezeigt haben würde. Aber zu sehr hatte jeder einzelne der fünfhundert Festgäste unter dem Druck und Einfluß des öffentlichen Empfindens, jener gewaltigen Eingebung von unten her, gestanden, um dies Schauspiel anders als mit des Volkes Augen betrachten zu können. Der Prinz schien nicht in dem Sinne beraten gewesen zu sein, sich Zwang anzutun. Sein Name, und zwar einfach in der Abkürzung »K. H.«, hatte zweimal, für zwei große Tänze, auf Miß Spoelmanns Karte gestanden, und außerdem hatte er noch mehrfach bei ihr hospitiert. Dort hatten sie getanzt, Klaus Heinrich und Spoelmanns Tochter. Ihr bräunlicher Arm hatte auf dem Ordensband aus zitronenfarbener Seide geruht, das über seine Schulter lief, und sein rechter Arm hatte ihre leichte und seltsam kindliche Gestalt umschlungen gehalten, während er den linken nach seiner Gewohnheit beim Tanz in die Hüfte gestützt und nur mit einer Hand seine Dame geführt hatte. Mit einer Hand

Ihr Veto und der Hinweis, daß die köstlichen Weine für das fürstliche Gefolge, nicht aber für Schmarotzer bestimmt seien, rief lebhaften Protest der naschhaften Bürgersöhne hervor, und besonders der noch ziemlich jugendliche Ratssohn Lechner opponierte lauter als schicklich war, gegen sothane Bemutterung. „Festgäste sind wir alle und in der Trinkstube zum trinken da, es bleibt sich gleich, ob wir unser Deputat vor oder erst nach dem Mahle trinken.

Zwischen dem Lakaienpaar hindurch, das mit einem Ausdruck von Unerbittlichkeit die Lippen zusammenpreßte und die Augen schloß, hielt man Einzug in die weiß-goldene Weite des Thronsaales. Andächtige Übungen, ein Sinken und Wogen, Scharren, Beugen und Salutieren fing an und setzte sich fort durch den Saal, wie man an der Front der Festgäste vorüberzog.

Wort des Tages

delirierende

Andere suchen