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Aktualisiert: 18. Juni 2025
Oder aber sie wäre das letzte der Weiber.« Lohmann gab es auf. Ertzum war nun einmal viel daran gelegen, daß die Rosa Fröhlich auf einem unzugänglichen Wolkenthron sitze. Offenbar brauchte er es so. Er machte seinem dümmeren Selbst weis, daß er sich auf die Rosa Fröhlich niemals wirkliche Hoffnung angemaßt habe.
Ich will ihr gradezu zeigen, daß sie trotz ihrer niedrigen Abkunft über mir steht, und daß ich sie ernstlich zu mir emporziehen will.« »Sie steht ja über dir.« Ertzum wunderte sich selbst über diesen Widerspruch. Er stotterte: »Du sollst sehen, was ich tun werde!... Der Hund, der Unrat kommt mir kein zweites Mal lebendig in ihre Garderobe.«
Lohmann schlug ein schwaches und böses Gelächter auf. »Aber du hast ganz recht. Bevor man eine zur Gräfin macht, besinnt man sich doch. Und anders tut sie es wohl nicht.« »Ich selbst würde es nicht anders gewollt haben,« sagte von Ertzum, gebrochen und schlicht. »Sie aber will nicht ... Ach, das weißt du nicht. Niemand weiß, daß ich seit Sonntag ein verzweifelter Mensch bin.
»Fein!« sagte Kieselack. »Dann kann er uns den Klassenaufsatz nicht wiedergeben. Meiner ist ja doch lauter Unsinn.« Lohmann sah lächelnd zu. »Die Kleine scheint dich wirklich unterzukriegen, Ertzum. Solche Töne findet nur wahre Liebe.« Und da draußen der Applaus verrauschte, und die Tür aufging: »Gnädiges Fräulein, man ist bereit, für Sie zum Mörder zu werden.«
Ertzum sah ihnen zu, verstörten Blicks, das blondrote Gesicht voller Schweißtropfen. Inzwischen hatte Lohmann die dicke Frau aufgefordert. Rosa ließ Kieselack stehen und sah Lohmann zu, der gut tanzte. Die dicke Frau ward unter seinen Händen ganz leicht. Als es ihm genug schien, verbeugte er sich gnädig und kehrte, ohne Rosa zu bemerken, an seinen Platz zurück. Sie folgte ihm.
Lohmann gab das Warten auf und öffnete unter dem Tisch die »Götter im Exil«. Ertzum, von der Schule wieder unterworfen und klein gemacht, war, wie immer, schwitzend bemüht, der Klasse zu folgen, und blieb zurück, wie immer. Beim Weggehen waren sie darauf gefaßt, der Kustos werde sie zum Direktor rufen, mit einem Schlimmes versprechenden Lächeln.
Ertzum möchte Ihnen, soviel an ihm liegt, alles zu Füßen breiten: seinen Namen, eine glänzende Zukunft, ein Vermögen. Er ist weiß Gott von hinreichend einfachem Geiste, um das zu tun. Darum gerade, gnädiges Fräulein, wäre es unrecht von Ihnen, wenn Sie seine so sympathische Einfachheit mißbrauchen wollten. Schonen Sie ihn!«
Unrat hat zehn Mark geblecht, ich hab' es ja durchs Schlüsselloch gesehn.« »Du lügst Schwein!« brüllte Ertzum und brach los gegen den Kleinen. Aber Kieselack hatte dies vorausgesehen und war im Nu über alle Berge. Kieselack hatte gelogen.
»Die Frauen sind unfaßbar,« erklärte Lohmann und versank in Sinnen. »Ich kann es nicht glauben. Ich glaube, er hat ihr schwindelhafte Vorspiegelungen gemacht; er wird sie noch ins Unglück bringen.« Und Ertzum dachte hinzu: »Vielleicht ... dann
In der Klasse fehlten Lohmann, von Ertzum und Kieselack, alle drei. Die übrigen verachtete Unrat und ließ sie gewähren. Manchmal bedachte er, aufzischend, irgend einen mit halbtagelangem Karzer. Später vergaß er aber, den Pedell mit der Ausführung des Urteils zu beauftragen.
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