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Aktualisiert: 15. Juni 2025


Ich wiederhole, Eros ist der jüngste und zarteste Gott; und Eros ist auch geschmeidig: denn sonst vermöchte er kaum sich durch alles zu schlingen und winden und heimlich in die Seelen zu treten und heimlich von den Seelen scheiden. Eros ist ebenmäßig, seine schöne Haltung zeigt es, und diese zeichnet, wie wir wissen, den Gott vor allem aus. Mißbildung und die Liebe vertragen einander nicht.

Das alte Wort hat recht: Zum Gleichen gesellt sich das Gleiche. Ich stimme ja mit Phaidros in vielem überein, doch muß ich ihm widersprechen, wenn er sagt, Eros sei älter als Kronos und Japetos; nein, Phaidros!

Denn wisset, ich sprach zu ihr zuerst genau so, wie du, Agathon, zu mir gesprochen hast: ich behauptete, Eros sei ein großer Gott und er sei schön, und da widerlegte sie mich mit denselben Worten, mit denen ich Agathon widerlegen mußte, und sagte, der Gott sei weder, wie ich es meine, schön noch gut.

Und das gab jetzt der Armut ihre eigene List ein: sie dachte sich, weil ich arm bin, so will ich vom Reichtum ein Kind haben, und die Armut legte sich zum Reichtum, und die Armut empfing vom Reichtum den Eros. Und weil nun Eros am Geburtstage der Aphrodite gezeugt wurde, so ist er jetzt deren Diener und Herold, und da Aphrodite schön ist, so ist Eros von Natur aus in alles Schöne verliebt.

Sage, Sokrates: heißest du nicht alle, alle Götter heil, würdest du den Mut haben zu behaupten, dieser oder jener unter den Göttern wäre nicht heil?‘ ‚Nein, bei Zeus, niemals!‘ ‚Und nennst du weiter nicht jene Wesen heil, die alles Gute, alles Schöne besitzen?‘ ‚Ja, natürlich!‘ ‚Du hast ja aber doch eingesehen, daß Eros das Gute und Schöne begehre, weil er beides nicht besitzt.‘ ‚Ja!‘ ‚Wie könnte also der ein Gott sein, dem kein Teil am Schönen und am Guten ward?

Setze ich an die Stelle des Begriffes »Welt« den Begriff »Du«, so habe ich das Problem der Liebe, das Problem alles Eros: aus einem Du ein Ich, aus einem Ich ein Du machen. Es ist die höchste erreichbare Stufe des Besitzes, und deshalb hat auch die Dichtung kein anderes Wort dafür als: einander besitzen.

Und darum erschien dir Eros von so vollkommener Schönheit zu sein. Denn, was wir lieben, das ist ja natürlich immer schön und zart und vollendet und selig. Der aber, welcher liebt, ist anderer Art, und ich habe dir sein Bild gegeben.‘ ‚Und du hast wahr von ihm gesprochen, Gastfreund,‘ sprach ich.

Zwei Prinzipe enthält diese Natur: ein göttliches, das ist Poros, der Sohn der Metis; ein irdisches, das ist Penia, die Armut und der Mangel. Das Streben, welches aus der Verbindung dieser Prinzipe entspringt, ist der Eros, dessen Begriff sonach gewöhnlich zu eng gefaßt ist.

Noch eine kleine Frage: Scheint dir nicht auch das Gute schön zu sein?“ „Ja!“ „Wenn also Eros alles Schöne fehlt und das Schöne auch gut ist, so muß Eros auch alles Gute fehlen. Nicht?“ „Ach, Sokrates, ich kann dir nicht widersprechen, es ist alles so, wie du es sagst.“ „Nein, geliebter Agathon, du kannst eben nur der Wahrheit nicht widersprechen; auf Sokrates kommt es da gar nicht an.“

Eros reißt alles Wilde aus und macht uns sanft; er schenkt uns den guten Willen und raubt dem Herzen allen Streit; Eros ist gnädig, ihn schauen die Weisen und lieben die Götter; er ist der Neid der Unglücklichen und der Schatz aller, die sich ins Glück geteilt. Eros ist der Schöpfer aller Zärtlichkeit, Üppigkeit, Anmut und Sehnsucht im Menschen, er kennt alles Gute und sieht vom Bösen weg.

Wort des Tages

ibla

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