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Aktualisiert: 27. Juni 2025


Oben in Elis Gemach saß die Braut mit der Frau Pfarrer und Mathilde, die eigens aus der Stadt gekommen war, um die Braut schmücken zu helfen: das hatten sie sich von klein auf versprochen. Arne im Tuchanzug mit rundgeschnittener, enganschließender Jacke und einem Kragen, den Eli ihm genäht hatte, stand unten in einer Stube an dem Fenster, an das Eli damals "Arne" geschrieben hatte.

"Könntest Du mich wohl ein paar Schritte begleiten?" sagte sie; "ich treffe so selten jemand, mit dem ich ein Wort reden kann, und Dir geht es wohl ebenso?" Eli entschuldigte sich, sie habe keine Jacke an. "Na ja, ich sollte mich auch schämen, einen Menschen drum zu bitten, den ich zum erstenmal sehe; aber mit alten Leuten muß man es nicht so genau nehmen."

"Drüben beim Pfarrhof an dem Abend, als Du den Hof verließest; ich hab' Dich im Wasser gesehen." Sie lachte und stand eine Weile still: "Laß mich das Lied hören." Arne hatte nie zuvor so etwas getan; jetzt aber versuchte er, ihr das Lied vorzusingen. "Jung Venevil hüpfte auf leichtem Schuh Ihrem Liebsten zu" usw. Eli war ganz Ohr; sie stand noch so, als es schon lange zu Ende war.

Vielleicht kennst Du aber meinen Sohn, den Arne Kampen; ich bin seine Mutter", sie schaute Eli an, die auf einmal ganz verändert war. "Ich glaub' beinah, er hat einmal in Böen gearbeitet?" Ja, das habe er. "Es ist solch schönes Wetter heut abend; wir haben den Tag über geheut und eingefahren, bis ich weggegangen bin; es ist ein gottgesegnetes Wetter."

Mit Entsetzen dachte Arne, so sei es auch wohl oft zu Hause bei ihm; aber es war, als komme ihm das jetzt erst zum Bewußtsein. Eli seufzte einmal tief auf, als habe sie es jetzt lange genug ausgehalten, und dann fing sie zu lachen an.

Hinter dem Wagen aber kam ein Mädel hergelaufen im Strohhut und mit flatternden Haaren; das war das Pfarrerstöchterlein. "Eli, Eli!" rief sie schon von weitem. "Mathilde, Mathilde!" antwortete ihr die andere, lief hinauf und ihr entgegen. Sie trafen oben auf dem Hügel zusammen, fielen sich in die Arme und weinten.

Hier brach er den Pflock in zwei Stücke; dann saß er eine ganze Zeit und sah die Stücke an. " Als Eli heranwuchs, dachte ich, sie habe mehr Freude als hier, wenn sie unter Fremden wäre. Ich habe nur selten etwas gewollt; das meiste ist aber schief gegangen, und dies auch.

Eli wurde feuerrot, gab aber keinen Laut von sich; ihr Busen wogte, und ihre Augen gingen scheu zur Seite; sonst rührte sie sich nicht. "Hier ist noch mehr!" Die Mutter holte schönen schwarzen Kleiderstoff heraus; "der ist aber fein", sagte sie und hielt ihn gegen das Licht.

Eli durfte nun schon zuweilen auf sein, und je mehr es mit ihr vorwärts ging, desto mehr Einfalle hatte sie. So auch eines Abends, als Arne in der Stube unter Elis Kammer saß und mit lauter Stimme sang: da kam die Mutter hinunter und bestellte von Eli, er möge doch hinauf kommen und singen, damit sie die Worte besser verstehen könne.

Eli war sehr schwach nach ihrer Krankheit; die Mutter saß Tag und Nacht bei ihr und kam niemals nach unten; der Vater machte oben seine gewohnten Besuche auf Socken und legte die Mütze draußen vor der Tür ab.

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insolenz

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