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Aktualisiert: 1. Mai 2025
»Ja, Onkel, da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen!« antwortete er lachend. »Hast du denn keine Scham mehr im Leibe, Junge? Womit willst du denn deine Frau ernähren?« »Ich habe nichts, Onkel! Hätte ich etwas, so würde ich mich schon hüten, ins Ehejoch zu kriechen.« »Was du sagst, Ritter Sonnenschein! Aber die gestickte Jacke hast du dir doch anschaffen können?«
Die alte Jungfer konnte stundenlang höchst lieblos über das ganze bärtige Geschlecht losziehen, aber in ihrem Herzen glimmte noch immer die Hoffnung, das harte Ehejoch gleich den meisten Mitschwestern tragen zu dürfen und der Gedanke, das blutjunge, blutarme, aber hübsche Bäschen werde noch vor ihr unter die Haube kommen, machte sie rasend.
Da die Frauen bei der Eheschliessung eine Hauptstimme haben, gehören Verlobungen in kindlichem Alter zu den Seltenheiten. Obwohl Unverheiratete die grösste Freiheit geniessen und Verheirateten viele Beschränkungen und Pflichten auferlegt werden, nehmen die Kajan auffallender Weise gern das Ehejoch auf sich.
Freier meldeten sich oft genug und von allen Seiten, aber sie hatte gar kein Verlangen sich so früh das Ehejoch auf den Nacken legen zu lassen. »Zum Heirathen habe ich noch Zeit genug« sprach sie lachend zu ihren Eltern und Brüdern, wenn die Freier nach vergeblicher Werbung wieder davon ritten.
Das Ehethema scheint jetzt mehr denn je in der Luft zu liegen, überall wird es diskutiert, und sehr wenige Leute haben etwas Gutes darüber zu sagen. Der oberflächlichste Beobachter muß gemerkt haben, daß in der Mehrheit eine wachsende Furcht vor dem Ehejoch, besonders unter den Männern besteht, und eine wesentliche Unzufriedenheit und Unruhe unter den verheirateten Leuten, besonders unter den Frauen. Was ist mit dieser Generation geschehen, daß die Ehe in ihren Augen so abschreckend wirkt? Von allen Seiten hört man, wie sie herabgesetzt und ihre Notwendigkeit in Frage gestellt wird. Von der Kanzel bemüht sich die Geistlichkeit, die Heiligkeit der Institution aufrecht zu erhalten, und ermahnt unaufhörlich jede Gemeinde, sie zu achten und heilig zu halten. Aber die Berichte der Ehegerichtshöfe liefern eine bedenkliche Lektüre, und jeder Rechtsanwalt wird aus seinen persönlichen Erlebnissen erzählen, daß die glücklichen Verbindungen bedeutend in Abnahme begriffen sind, und einige der größten zeitgenössischen Denker stimmen einen Chor der Verdammung gegen die Ehe der Jetztzeit
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