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Aktualisiert: 2. Juni 2025


Gidelsbach das war sein Ziel, dem er zuzustreben hatte, Gidelsbach was kümmerte ihn die andere Welt? dort lag seine Heimat, dort lag für ihn Gesundheit und Ruhe, und Dorothee hatte ganz Recht gehabt, er war ein Thor gewesen, auch nur einen Fuß herauszusetzen aus dem Weichbilde der Stadt.

Was geht uns Ihre Dorothee an, wenn es sich um Ihre lebenslängliche Behaglichkeit und Gesundheit handelt?“ „Behaglichkeit? Ja das kann ich mir denken“, sagte der Commerzienrath. „Daß ich die Hölle im Hause hätte? Nein, Doctor, meine Leber will ich Ihnen anvertrauen, aber meinen Hausfrieden nicht.

Gute Reise?“ brummte der Commerzienrath, dem die in den letzten 48 Stunden ertragenen Leiden vor der Seele im Nu emporstiegen, „glückliche Reise? bisjetzt war’s eine Marterpartie, und wenn ich Dorothee gefolgt hätte....“

Vergebens erklärte er Dorothee, daß er keinen Fuß vor die Thür setzen würde, sobald er die geringste Ahnung von einem in jetziger Art zu reisen ganz unmöglichen Abenteuer habe, und Räuber gäbe es nicht mehr, dank der wohlthuenden Menge von Gendarmen und Polizeidienern überall, wohin ein ruhiger Staatsbürger seine Bahn lenken möge; wozu also sich mit einer höchst unbequemen Waffe schleppen, die, wenn nicht geladen, vollkommen nutzlos und beschwerlich, wenn aber geladen, sogar für den Träger selber gefährlich werden könnte?

Recht glückliche Reise!“ riefen die beiden jungen Gatten ihrem gepreßten Onkel nach, und der Commerzienrath sah sich im nächsten Augenblick wieder mit einem Gefühl großer Genugthuung neben dem Postwagen stehen, der ihn zurück zu seiner Dorothee, zu seiner häuslichen Bequemlichkeit, zu Ruhe und Frieden bringen sollte.

Ihm träumte, er läge in Gidelsbach in seinem eigenen Bette was hätte er darum gegeben, wenn es wahr gewesen wäre , und Dorothee hatte gerade gebacken und brachte ein großes Schwarzbrot herein, das sie ihm oben auf die Bettdecke und gerade auf die Brust legte.

Sie müssen heirathen.“ „Heirathen?“ rief der Commerzienrath, mit einem Satze aus seinem Lehnstuhl hinausspringend und einen scheuen Blick nach der Thür werfend. Wenn Dorothee das Wort gehört hätte!

Und ausgekehrt haben sie hier seit voriger Woche nicht unter dem Bette Stroh, und da in der Ecke ein Paar alte Stiefeln. Hm, hm, Dorothee hat doch am Ende Recht, und Doctor Mittelweile wäre am besten selber auf Reisen gegangen. Lieber Gott, ich, ein ruhiger friedliebender Mensch, was habe ich heute nicht schon Alles erlebt und gethan und ertragen hm, hm.

Der Abschied war genommen, der Commerzienrath hatte sich aber schon vorher ernstlich von Dorothee sowol wie von seinen ihn begleitenden Bekannten den Titel verbeten, und Herr Mahlhuber, wie er jetzt schlechtweg hieß, war eben noch einmal im Wagen aufgestanden, sein Rücken- oder Sitzkissen anders zu ordnen, als die Peitsche des Postillons mit kräftigem Schwunge die eingespannten Pferde traf und diese so rasch und plötzlich anzogen, daß sich der darauf ganz Unvorbereitete mit einem Schwung und Wurf auf den Schoos des Fremden setzte.

Auf die Dorothee war er besonders böse die mußte ihm jedenfalls das Pistol geladen haben und dann das entsetzliche Frauenzimmer mit dem papagaigrünen Hute mit den zum Fenster hinausgeworfenen Schuhen. Kein Wunder, daß der Commerzienrath Mahlhuber eine ganze Weile in dem sonst nicht schlechten Bette lag und vergebens einzuschlafen versuchte.

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