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Aktualisiert: 14. Juli 2025


Die Schuljugend indessen wartete nur den Moment ab, wo sie der Gegenwart dieser Beiden enthoben wäre, um mit einem wahren Jubel über ihren entwürdigten Lehrer herzufallen. »Jetzt haben wir wieder keinen Schullehrerstöhnte der Director, bei dem Delegado angelangt.

Da müßte ja doch keine Gerechtigkeit mehr in Brasilien sein, wenn sich ein brasilianischer Bürger so von einem hergelaufenen Lump behandeln zu lassen brauchtePilger erwiederte kein Wort, aber der Blick, mit dem er auf den zurückweichenden Delegado zuschritt, schien diesem einen neuen und vielleicht gefährlicheren Angriff zu versprechen, als der erste gewesen.

Der arme Delegado sah bös aus. Seine beiden hübschen Pantoffeln hatte er unterwegs verloren und war in bloßen Strümpfen durch die oft schmutzigen Stellen der Straße hergeschleppt; sein Rock hing ihm nur noch in Fetzen vom Leibe, sein Hemd war zerrissen, sein Hut ebenfalls verloren und im Gesichte blutete er an drei bis vier verschiedenen Stellen.

Der Portugiese stand mit dem Rücken nach der Thür zu, als der Schuhmacher, ein großer, breitschultriger Mann in seinen besten Jahren, das Schurzfell vor, ein kleines Käppchen auf und die Hemdärmel in die Höhe gestreift, hinter ihn auf den Schwellenstein trat und, seine breite Hand auf des Portugiesen Schulter legend, mit ruhiger Stimme, aber sehr schlechtem Portugiesisch sagte: »Wenn ich Euch noch einmal in meinem Hause treffe, Delegado, so schlage ich Euch jeden Knochen in Eurem erbärmlichen Leibe zusammen.

Da ist der Delegado ein anderer Mann der weiß, was Höflichkeit ist und was unser Einer versteht, und giebt sich mit dem gemeinen Manne ab, daß es eine Lust istDann kam er auf die Frau Gräfin zu sprechen, die ihn einmal »mein lieber Herr Zuhbel« genannt hatte und von der er entzückt schien. Das war eine Dame, wie sie eigentlich sein sollte, »wirklich vornehm und doch so gemein als möglich

»Das sei Gott geklagtseufzte der Director; »jetzt sitzen wir wieder in der Ansiedelung auf dem Trockenen und die ganze Kinderwelt hat Ferien, bis sich ein neues, eben so unbekanntes, vielleicht eben so untaugliches Individuum dazu hergiebt, das Amt des Schullehrers zu übernehmen.« »Und Ihr Delegadofragte Könnern; »die Sache scheint nicht ganz richtig zu sein

Er griff seinen Hut auf, und von Könnern begleitet, gingen die Männer rasch nach dem Hause des Delegado hinüber. Es war aber hier, wie es Sarno gefürchtet hatte, sie fanden das Haus nicht allein fest verschlossen, sondern auch leer. Dicht daneben wohnte ein deutscher Cigarrenmacher, der einen kleinen Stand nach der Straße zu hatte.

In dem breiten Thore, durch welches erst vor wenigen Minuten wieder der Karren geschoben war, welcher den neuen Vorrath in die Mühle gebracht, erschien unser alter Bekannter, der Colonist Pilger aus Santa Clara, aber nicht mehr der ruhige, stille Mann, wie wir ihn dort gesehen, sondern mit erhitztem Gesichte, zornfunkelnden Augen, die dunkelbraunen Haare wirr um die Schläfe hangend, das Hemd durch das Raufen vorn aus einander gerissen: so trat er ein und seine rechte Hand hatte sich fast krampfhaft in die Halsbinde des früheren Delegado von Santa Clara gekrallt, den er, weiter gar nicht mehr seiner achtend, hinter sich herschleifte.

Dieser konnte ihnen wenigstens die Nachricht geben, daß gleich nach Dunkelwerden mehrere brasilianische Matrosen Kisten und Koffer aus dem Hause die Straße hinab getragen hätten. Weiter wußte er ebenfalls nichts, denn den Delegado hatte er mit keinem Auge gesehen.

Ein sehr elegant gekleideter Herr mit weißer Wäsche, goldener Uhrkette, einigen Ringen an den Fingern und einem Panamahute auf, der aber sonderbarer Weise statt der Stiefel ein Paar sehr bunt gestickte Pantoffeln und einen Zahnstocher hinter dem rechten Ohre hatte, kam um die nächste Ecke und grüßte den Director und seine Begleiter freundlich. Es war der Delegado.

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