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Aktualisiert: 23. Mai 2025
Gesetze zu übertreten in einer Monarchie Louis XV., auf einen Dachdecker einen Flintenschuß abzufeuern und ihn von seinem Dach herunterrollen zu lassen ist das nicht ein Beweis, daß man in der Gesellschaft um den Fürsten lebt, daß man zum besten Ton gehört und daß man sich sonst was aus dem Richter macht, der ja ein Bürgerlicher ist?
Hoch droben. In Berlin war an einem heißen Juninachmittag ein Dachdecker auf dem Dache eines vierstöckigen Hauses beschäftigt. Am Rand des Daches saß er und setzte neue Schieferplatten ein, wo die alten schadhaft geworden waren. Manchmal sah einer der Vorübergehenden von der Straße herauf nach dem jungen Mann in der schwindelnden Höhe.
Und ein wenig beschämt sagte der junge Mann: »Es muß schon so sein, es war so heiß, ich wollte nur ein wenig ruhen!« »Das hätte Ihnen das Leben kosten können.« Der Dachdecker richtete sich auf und staunend sah er drunten in der Straße die Volksmenge, die, als der Arbeiter sich erhob, in Bewegung geriet und laut ihrer Freude Ausdruck gab.
Den Dachdecker rufen wir eiligst herbei; im Innern bedürfen wir des Tischers, Glasers, Schlossers, und wenn ich den Tüncher zuletzt nenne, so geschieht es, weil er mit seiner Arbeit zur verschiedensten Zeit eintreten kann, um zuletzt dem Ganzen in und auswendig einen gefälligen Schein zu geben. Mancher Hülfsarbeiten gedenk' ich nicht, nur die Hauptsache verfolgend.
Der aber rief in demselben Augenblick: »Vorsicht, oder Sie fallen!« und fest drückte er die Hände gegen den Arbeiter. »Keine Angst,« sagte der Dachdecker, »lassen Sie mich nur aufstehen.« »Schon recht, wenn Sie können! Wo fehlt’s denn, warum liegen Sie da? Ich glaube wahrhaftig, Sie sind da oben eingeschlafen.«
Die Sonne verbarg sich hinter schweren Wolken, ein tiefer Schatten fiel aufs Dach und der junge Arbeiter schlief ein. Dachdecker, hüte dich, deine Arbeit ist gefährlich, deine Ruhe ist’s noch mehr! Drunten in der Straße wogten die Menschen hin und her, bis ein Mann plötzlich stehen blieb.
Der Dachdecker aber blickte nicht hinunter, er sah nur auf das Dach mit seinen vielen Plättchen, die glühend heiß wurden in der Sonne, und langsam ging ihm heute die Arbeit von der Hand. Die Hitze wurde immer drückender, die Sonne stach durch die Wolken; jetzt hielt er mit seiner Arbeit inne. Eine lange Reihe Plättchen hatte er eingesetzt, nun kam die nächste Reihe.
»Mein Lebtag nimmer,« sagte der Dachdecker, »ich mach’ meinen Dank für die Lebensrettung.« »Schon recht.« Der Feuerwehrmann stieg hinab. Die Menge drunten verlief sich, die große Leiter wurde weggefahren, bald hatte die Straße wieder ihr gewöhnliches Aussehen, und droben auf dem Dach arbeitete der junge Dachdecker.
Aber der Aufgabe größter Teil fiel doch unserem Handwerksfleiße zu, und die Steinmetzen und Dachdecker, die Schreiner, Vergolder, Tapezierer, Glaser, Parkettleger der Residenz, die Gartenkünstler und Werkmeister für Heizungsanlagen und Beleuchtungswesen hatten harte, ergiebige Arbeit diesen Sommer und Herbst.
»Jetzt nur vorsichtig die Leiter herunter,« sagte der Feuerwehrmann, »daß nicht zuletzt doch noch ein Unglück geschieht,« aber der Dachdecker deutete auf die Schieferplättchen: »Ich kann noch nicht Feierabend machen,« sagte er, »ich muß an die Arbeit gehen und mein Weg führt durch die Dachluke.« »Also gut,« sagte der Feuerwehrmann, »schlafen Sie nicht noch einmal ein auf dem Dache.«
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