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Aktualisiert: 18. Mai 2025


Den »Cid« und die »Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit« habe ich beendet. Das erste würde auch Ihnen, mein Fräulein, sehr gut gefallen. Heute Morgen las ich einige Parabeln, welche mir großes Vergnügen bereitet haben. Bella: Würden Sie so gütig sein, Herr Otto, uns einige dieser Parabeln zu erzählen? Otto: Recht gerne, mein Fräulein.

Tragikomödie hieß die Vorstellung einer wichtigen Handlung unter vornehmen Personen, die einen vergnügten Ausgang hat; das ist der "Cid", und die Ohrfeige kam dabei gar nicht in Betrachtung; denn dieser Ohrfeige ungeachtet, nannte Corneille hernach sein Stück eine Tragödie, sobald er das Vorurteil abgelegt hatte, daß eine Tragödie notwendig eine unglückliche Katastrophe haben müsse.

Es ist nicht wahr, daß die Ohrfeige im "Cid" die einzige auf der tragischen Bühne ist. Voltaire hat den "Essex" des Banks entweder nicht gekannt, oder vorausgesetzt, daß die tragische Bühne seiner Nation allein diesen Namen verdiene. Unwissenheit verrät beides; und nur das letztere noch mehr Eitelkeit, als Unwissenheit. Was er von dem Namen der Tragikomödie hinzufügt, ist ebenso unrichtig.

Es ist glaublich, daß man unter andern mit deswegen den 'Cid' eine Tragikomödie betitelte; und damals waren fast alle Stücke des Scudéry und des Boisrobert Tragikomödien. Man war in Frankreich lange der Meinung gewesen, daß sich das ununterbrochne Tragische, ohne alle Vermischung mit gemeinen Zügen, gar nicht aushalten lasse.

Und ich frage jeden, der den "Cid" vorstellen sehen oder ihn mit einiger Aufmerksamkeit auch nur gelesen, ob ihn nicht ein Schauder überlaufen, wenn der großsprecherische Gormas den alten würdigen Diego zu schlagen sich erdreistet? Ob er nicht das empfindlichste Mitleid für diesen, und den bittersten Unwillen gegen jenen empfunden?

Viel glücklicher hat Banks die Ohrfeige in sein Stück eingeflochten. Aber eine Ohrfeige in einem Trauerspiele! Wie englisch, wie unanständig! Ehe meine feinern Leser zu sehr darüber spotten, bitte ich sie, sich der Ohrfeige im "Cid" zu erinnere. Die Anmerkung, die der Hr. von Voltaire darüber gemacht hat, ist in vielerlei Betrachtung merkwürdig.

"Die zwei glücklichsten Stoffe zur Tragödie und Komödie", sagt Trublet, "sind der 'Cid' und die 'Frauenschule'. Aber beide sind vom Corneille und Molière bearbeitet worden, als diese Dichter ihre völlige Stärke noch nicht hatten. Diese Anmerkung", fügt er hinzu, "habe ich von dem Hrn. von Fontenelle." Wenn doch Trublet den Hrn. von Fontenelle gefragt hätte, wie er dieses meine.

Corneille bekannte, daß er sich auf dieses Trauerspiel das meiste einbilde, daß er es weit über seinen "Cinna" und "Cid" setze, daß seine übrige Stücke wenig Vorzüge hätten, die in diesem nicht vereint anzutreffen wären; ein glücklicher Stoff, ganz neue Erdichtungen, starke Verse, ein gründliches Raisonnement, heftige Leidenschaften, ein von Akt zu Akt immer wachsendes Interesse.

Pescara ist kein Cid Campeador, oder wie die Spanier ihren loyalen Helden nennen, dafür ist er zu sehr ein Sohn Italiens und des Jahrhunderts. Er glaubt nur an die Macht und an die einzige Pflicht der großen Menschen, ihren vollen Wuchs zu erreichen mit den Mitteln und an den Aufgaben der Zeit. So ist er und so paßt er uns. Unfehlbar, er wird unsere Beute und wir die seinige.

Der Ruhm Don Pelagio’s und des Cid Campeador ist bis in die Gebirge und Wälder Amerikas gedrungen; dem Volk kommen je zuweilen diese glorreichen Namen auf die Zunge, aber sie schweben seiner Seele vor wie Wesen aus einer idealen Welt, aus dem Dämmer der Fabelzeit.

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