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Aktualisiert: 31. Mai 2025
Mit vieler Mühe wurde ein Wagen aufgetrieben; die Freunde hatten unterdeß gepackt, und eine Stunde später plätscherten die Pferde mit der kofferbeladenen Kutsche durchs Wasser bis zum Weganstieg. Cajetan und Borsati fuhren zu Lamberg, Hadwiger begab sich zur Seeklause, um bei den Arbeiten am Wehr womöglich Hilfe zu leisten.
»Das haben dir die Schelme weisgemacht!« rief Henriette Adelaide heftig. »Die Heiligsprechung wird seinerzeit schon erfolgen, und wenn Cajetan nur eine gute Tat getan hätte, die beglaubigt ist, so gälte das mehr als hundert Wundertaten eines Benno, die niemand mit angesehen hat, und von dem niemand beweisen kann, ob er überhaupt gelebt habe.«
»Trotzdem denk’ ich mir manchmal«, entgegnete Cajetan, »ob nicht Christoph Columbus eine ähnliche Verwandlung erlitten haben kann wie dieser Geronimo de Aguilar; müde und angeekelt von seiner Heimatwelt, satt der Kriege, des Blutvergießens, der wucherischen Geschäfte, der Ränke und Lügen, war er vielleicht dem Entschluß nahe, die herrlichen westindischen Länder seinem König vorzuenthalten und zu verheimlichen.
Der Wirt schüttelte den Kopf und erwiderte, die Chaussee zum Markt und zur Station sei nicht mehr passierbar, außerdem hätten die Eisenbahnzüge seit gestern zu verkehren aufgehört. »Demnach sind wir also richtig eingesperrt«, rief Borsati. – »Und wie steht es weiter oben? ist man in der Villa Lamberg sicher?« fragte Cajetan unruhig. – »Droben ist man sicher, wenn es nicht solange regnet, daß der Wald entwurzelt wird«, war die Antwort.
»Findet ihr nicht, daß er eigentlich den Spiegel verdient?« fragte Franziska. »Das werden wir morgen entscheiden«, gab Cajetan zur Antwort.
Er habe der Gräfin Seewald seinen Besuch zugedacht und werde bei dieser Gelegenheit erspähen, welchen Schritt man wagen und wie weit man gehen dürfe. Am folgenden Morgen war leidlich gutes Wetter; als Cajetan zur Villa Lambergs ging, traf er Georg und Franziska, die eben von einem kleinen Spaziergang aus dem Wald zurückkamen.
Aber Cajetan fuhr unbeirrt fort und sagte, er habe das Wesen nicht begriffen, das um Franziskas letzte Liaison gemacht worden, zumal die Ehe mit dem alten Armansperg keineswegs zu gutem Ende hätte führen können. »Aber nie zuvor hat sie sich weggeworfen«, rief Hadwiger aus.
»Wie ihr wißt,« sagte Cajetan, »hat sich der unglückliche Chatterton das Leben genommen, weil er beschuldigt worden war, die von ihm veröffentlichten Balladen seien fremde Erzeugnisse, er habe die Handschriften in einem Kloster gefunden und die Originale vernichtet.
Lamberg winkte ihm vergebens zu, Cajetan räusperte sich vergebens; da er nur auf Franziska acht hatte, übersah er die abmahnenden Zeichen; erst als der neben ihm sitzende Borsati ihm etwas unsanft auf den Fuß trat, hielt er inne, schaute sich verwundert um und errötete.
»Meine Möglichkeit ist nicht größer als die Ihre«, versetzte Hadwiger bestürzt. »Ohne Verdienst? was heißt das? Soll der Spiegel eine Prämie für Leistungen werden? Wir können uns aneinander nicht messen.« »Sagen Sie das aus Anmaßung oder aus Bescheidenheit?« erkundigte sich Borsati lächelnd. »Was denkt unsere ausgezeichnete Franziska über den Fall?« fragte Cajetan.
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