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Aktualisiert: 8. Mai 2025


»Nee, neerief Bruhn ängstlich und flüchtete sich in die Musik, indem er auf dem »Klafier« zu präludieren begann. »Ja, David Strauß ist mein Mannrief Asmus. Bruhn sah ihn erschrocken von der Seite an und präludierte ängstlicher.

Als der Abend der Aufführung herangekommen war, ging es ihm genau wie Meister Bruhn: er war zwei Stunden vor Beginn zur Stelle und hatte nach zehn Minuten schon auf sämtlichen Stühlen gesessen, aber auf keinem länger als zwei Sekunden; er mußte gehen, gehen wie immer, wenn er erregt war, immer auf und ab, wie der Tiger des Zoologischen Gartens im Käfig.

Wenn Meister Bruhn das sah, dann lächelte er mild-ironisch und sagte: »Müller, sehn Se beim Spielen hierher; die nehmen doch lieber Keld als MuszikUnd das ernüchterte. XXVIII. Kapitel. Ein Kapitel, in dem aber auch rein gar nichts geschieht und das der gewöhnliche Leser wütend überschlagen wird.

Bruhn, der sich inzwischen wieder in ein #forte fortissimo# hineingespielt hatte, brach wiederum ab und sah den Jüngling lange mit forschenden Blicken an. Dann sagte er: »Nu’ ja, es mag ja seinaber nu müssen wir weiterUnd der Unterricht nahm seinen Fortgang. Auf dem ganzen Heimweg verließ ihn das Problem nicht.

Das war also billig. Aber noch viel billiger war es, bei Bruhn in den Ruf der Gelehrsamkeit zu kommen, und da er in den Konferenzen natürlich vernommen hatte, daß Asmus Semper zu den Begabteren gehöre, so hielt er ihn für eine Art Casaubon oder Leibniz. Meister Bruhn pflegte, wenn er eine Frage stellte, gleich die schwierige Hälfte der Antwort selbst zu geben, etwa so: »Nun, Semper, welcher Ton muß also hier folchen? Gi

und die Lieblichkeit von Wort und Weise, die Unschuld der Kindertage, da er sie zuerst gesungen, die Schönheit der Stunden, da er sie bei Meister Bruhn gehört und gegeigt, und die saugende Andacht all dieser reinen Augen, die durstig an seinen Lippen hingen, überströmten sein Herz mit einem so überschwenglichen Glück, daß ihm die Augen feucht wurden.

Ach, was war da Meister Bruhn, der Musiklehrer, ein anderer Mann! Der war auch fromm, köhlerfromm, sozusagen; aber er war ein Mensch. Sie hatten einer am andern einen Narren gefressen, Bruhn und Semper, ja, Meister Bruhn begegnete dem Jüngling mit einer Art von Verehrung, und zu dieser Verehrung war Asmus so billig wie nur möglich gekommen.

Alljährlich veranstalteten die Seminaristen mit hohem direktorialen Privilegio eine Konzert- und Theater-Aufführung, und vor dem Konzert hatte Meister Bruhn, der mit Johannes Brahms zusammen studiert und dessen Kompositionen Liszt und Rubinstein zu spielen für wert gefunden hatten, regelmäßig ein Lampenfieber von mindestens vierzig Grad. Er ordnete deshalb an, daß alle Mitspielenden zwei Stunden vor Beginn der Aufführung da sein möchten, damit er selbst alle Instrumente wiederholt durchstimmen könne. Man lächelte über diese

»Gis«, antwortete Asmus, und dann rief Meister Bruhn: »Der weiß allesDiese Meinung teilte Asmus nun freilich nicht; aber doch ward es ihm wohl und warm bei Meister Bruhn und seinen Sonnabendstunden, die im Winter bis in das Dunkel des Abends hineinreichten.

Der Weg nach Hause führte Asmus regelmäßig durch einen Stadtteil, der stark, wenn nicht vorwiegend von Juden bewohnt war, und wenn er nun von den sonnabendlichen Feierstunden bei Meister Bruhn heimkehrte, paßte es immer sonderlich gut zu seiner Stimmung, wenn ihm die Juden in Festtagskleidung begegneten und in ihrem Gang und ihren Mienen den Sabbath erkennen ließen.

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